Hannover, Weil am Rhein, Mainz, Bad Vilbel. An allen diesen Orten hat es in den letzten Monaten Brände gegeben, die die Feuerwehr auf einen in Brand geratenen E-Bike-Akku zurückgeführt hat. Sind Pedelec-Akkus wirklich so gefährlich? Wie kommt es, dass sich ein Akku einfach entzündet? Zunächst einmal: Einfach so entzündet sich ein Akku nicht. Passiert es aber doch, liegt es meistens daran, dass im Akku ein Kurzschluss entsteht, weil der Separator, eine Membran, die die Kathode und die Anode in einer Batteriezelle voneinander trennt, beschädigt wird. Das passiert etwa, wenn sich die Batteriezelle bei großer Hitze unkontrolliert ausdehnt, wenn der Ionen-Transport durch den Separator wegen zu großer Kälte lahmgelegt wird, oder wenn der Separator durch Gewalteinwirkung beschädigt wird. Die Eskalation tritt dann fast immer beim Laden auf. Da ein E-Bike-Akku aufgrund der hohen Kapazität aus sehr vielen Batteriezellen besteht, ist die Wahrscheinlichkeit eines Defekts etwas höher als etwa bei einem Smartphone. Insgesamt ist sie aber trotzdem sehr gering. Wir haben beim Fahrrad-Sachverständigen Dirk Zedler nachgefragt, wie er die Gefahr von Akku-Bränden einschätzt.
Dipl.-Ing. Dirk Zedler, vereidigter Sachverständiger für E-Bikes
Meiner Erfahrung nach liegt das Problem viel häufiger bei einer defekten Steckdose, dem Ladegerät oder dem Anwender als beim Akku selbst. Ich kann deswegen nur dazu raten, eine gewisse Umsicht an den Tag zu legen. Laden und lagern Sie den Akku nicht bei Hitze oder Eiseskälte, vermeiden Sie Tiefenentladungen, verwenden Sie keine äußerlich beschädigten Akkus, und greifen Sie zu Batterien von namhaften Herstellern wie Bosch, Panasonic oder BMZ. Diese Hersteller haben einfach die meiste Erfahrung im Bereich Batterie-Management und sind deswegen am sichersten. Und zu guter Letzt: Fingerweg vom Akku-Refurbishing, also der Wiederaufbereitung eines alten Akkus.