Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

LKZ 01.06.2016
Lesedauer 4:30 Minuten

Prüfinstitut auf Wachstumskurs

Dirk Zedler ist auf der Erfolgsspur. Seit sieben Jahren wächst sein Ludwigsburger Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit um 20 Prozent - pro Jahr. Nun investiert er 2,5 Millionen Euro in einen Neubau, ganz in der Nähe des jetzigen Firmensitzes. In einem Jahr will er mit seinen 20 Mitarbeitern umziehen.

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Beim symbolischen Spatenstich (von links): Architekt Harald Jahnke, Bauunternehmer Matthias Schüle, Firmenchef Dirk Zedler, Baubürgermeister Michael llk und Thomas Küster, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank Ludwigsburg

LUDWIGSBURG. Risse im Lenker, Brüche im Rahmen: "Wir haben seit der Firmengründung im Jahr 1993 sehr viel darüber gelernt, was an einem Fahrrad alles kaputtgehen kann, von der falschen Konstruktion über die Fertigung bis zur Benutzung." So erklärt Dirk Zedler das Geheimnis seines Firmenerfolgs. Durch sein Prüflabor an der Teinacher Straße 51 laufen heute Fahrräder von mehr als 60 Herstellern weltweit. Genau genommen sind es ihre Prototypen, bevor sie auf den Markt kommen. Weitere Spezialität des Hauses: Die Prüfmaschinen entwickeln und bauen Zedler und sein Team selbst, um nicht nur den gängigen Normen zu entsprechen, sondern auch die realistischen Kriterien "auf dem Feld" widerzuspiegeln und damit künftige Schadensfälle zu vermeiden. So erstellt das Ludwigsburger Institut mehr als 850 Gutachten im Jahr.

Als Sachverständiger gefragt
Für welche Hersteller und Marken das Unternehmen arbeitet, will Zedler nicht verraten. Diskretion sei Teil seines Erfolgs. Generelle Mängel und Materialversagen stelle er dennoch immer wieder an den Pranger, in eigenen publizistischen Beiträgen. Auch im Fernsehen ist der Sachverständige eine beliebte Quelle, wenn es um Sicherheit auf zwei Rädern geht. Und als Sachverständiger wird der studierte Maschinenbauingenieur zur Analyse von Unfällen oder Schäden von Versicherungen und internationalen Gerichten angefragt, weshalb er auch die verschiedenen Ansprüche diverser Radkulturen kennt. Produktion der Prüfmaschinen (in Zusammenarbeit mit dem Ludwigsburger Apparatebauer Noller), Erstellung von Gutachten sowie technischer Dokumentationen und Bedienungsanleitungen für gut 100 Marken, um Technik "nachvollziehbar und reparierbar zu machen" – das sind die Standbeine des Instituts Zedler. Ihr Anteil am Gesamtumsatz von knapp zwei Millionen Euro verteilt sich auf jeweils ein Drittel. Sein Geld verdient das Institut mit der Weitergabe von Expertise und Wissen. "98 Prozent unserer Produkte sind eigentlich schnöde pdf-Dateien, die in die Welt rausgehen", so Zedler. Zuletzt sei der Prüfbereich überproportional gewachsen, weil dieser technologiegesteuert ist. "Ich kann zwar acht Prüfmaschinen gleichzeitig laufenlassen, aber eben nicht acht Gutachten gleichzeitig schreiben", erklärt Zedler. Theoretisch könne er die Tests rund um die Uhr betreiben, einzelne dauern acht Stunden und länger. Zedler habe für die Prüfungen bestimmte Basisprogramme, die alle Fahrräder durchlaufen. Dann verfährt das Institut je nach Radtyp mit unterschiedlichen Maschinen weiter. Bei Rennrädern etwa sei durch das häufige Treten der Antrieb belastet, bei Mountainbikes die Gabel. Wohingegen es bei Pedelecs zumeist darum gehe, ein hohes Gewicht abzufangen.

Mehr Mitarbeiter nötig
Von seinen 20 Mitarbeitern sind die Hälfte Akademiker und Ingenieure, aber auch Übersetzer (im Prüfbereich ist die Hauptsprache Englisch), Ökonomen und Handwerker sind im Team. Mit dem 1300 Quadratmeter großen Neubau will sich Zedler auch personell vergrößern, aktuell sind drei Stellen ausgeschrieben. Räumlich und logistisch stoße das Unternehmen an der Teinacher Straße, wo die zu begutachtenden Räder oder Komponenten angeliefert werden, ohnehin an seine Grenzen. "Wir wissen nicht mehr wohin mit unseren Kartons." Nicht nur unzählige Aktenordner zieren die Wände des Instituts. Bis unter die Decke sind im ganzen Gebäude Fahrräder aufgehängt, teils historisch. Dieser museale Teil soll im neuen Bau erweitert werden, um Führungen für Schulklassen anbieten zu können. Auch der Schulungsbereich werde ausgebaut.

Bekenntnis zum Technologiestandort
Den gestrigen Spatenstich will der begeisterte Radsportler symbolisch verstanden wissen. "Als Bekenntnis zum Standort Ludwigsburg. In der Branche kennt uns jeder." In der Region selbst könne er seine Bekanntheit neben all den großen Unternehmen der Automobilbranche jedoch noch steigern. "Auch wir arbeiten innovativ und mit Hochtechnologielösungen - aber eben für zwei Räder", sagt der 53-Jährige. Er und seine Mitarbeiter seien froh, nach langer Suche nur 100 Meter entfernt an der Hundshalde eine Fläche gefunden zu haben. In einem Jahr soll alles fertig sein - 200 Jahre nachdem Karl Drais mit der Draisine die Urform des heutigen Fahrrads entwickelt hat. Baubürgermeister Michael Ilk ist froh, dass Zedler in Ludwigsburg bleibt. "Wir wollen das Radfahren attraktiver machen", so Ilk. Die Investition des Unternehmens sieht er als kleinen, aber wichtigen Baustein für die Stadt. Die Dynamik des Unternehmens mit den sich zwischen den Standbeinen verlagernden Umsätzen solle das neue Gebäude - neben seiner hohen Nachhaltigkeit als Effizienzhaus - widerspiegeln. "Alles kann mit einfachen baulichen Maßnahmen zur Werkstatt werden, alles zum Büro", so der Architekt Harald Jahnke.

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Autor: Michael Müller

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