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Schadet der jährliche Zyklus der Sicherheit?
Der Sachverständige Dirk Zedler (Zedler - Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit) sieht gerade in den jährlichen Modellwechseln und der hohen Modellvielfalt ein Problem, das sich auf die Produktsicherheit auswirke. Er forderte deshalb "Schluss mit den jährlichen Modellwechseln", damit die Modelle ausgiebig auf ihre Sicherheit untersucht werden können. Ebenfalls stellte er den Vorschlag in den Raum, bei den Komponenten Lösungen zu schaffen, die an vielen Rädern verbaut werden können. Somit werden die Stückzahlen der Teile erhöht, die Komponenten aufgrund der erhöhten Nachfrage günstiger, das ganze Rad billiger produziert und die Produktprüfungen sicherer, weil sie intensiver durchgeführt werden können.
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Fahrtraining für Neukunden starten
Diese Auskünfte sind speziell bei E-Bikes und Neukäufen besonders wichtig. Gerade hier sind Kunden zu stark auf ihr neues Rad fokussiert und nicht auf den Verkehr. Die Folge: Das Unfallrisiko steigt. Dirk Zedler belegte dies damit, dass er in seinem Institut viele neue Räder untersucht, die Unfallschäden aufweisen. "Nutzer müssen erst lernen, mit den Produkten umzugehen", so der Sachverständige. Als interessante Möglichkeit zur Verbesserung der Situation wurde von mehreren Seiten der Vorschlag eines Fahrtechniktrainings für Pedelec-Fahrer gemacht.
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Insgesamt stellte die Diskussion unter Beweis, dass es zur Verbesserung der Sicherheit gerade bei E-Bikes viele unterschiedliche Herangehensweisen gibt. Alle Beteiligten vom Fahrradhersteller über den Fachhändler und die Prüfinstitute bis hin zum Endverbraucher können allerdings dazu beisteuern, die Situation zu verbessern. Zwar meinte Dirk Zedler zum Abschluss, dass die "eierlegende Wollmilchsau keiner konstruieren und testen kann". Aber sicherlich kann die gesamte Branche dazu beitragen, durch Zusammenarbeit die Sicherheit zu erhöhen, damit sich Händler nicht mehr im Stich gelassen fühlen.
Autor: Thomas Geisler