Licht nach hinten und zur Seite ist erlaubt
Bei Fahrradfahrern mit Licht am Helm gibt es aktuell zwei Gruppen. Die Radfahrer der ersten Gruppe wollen einfach besser von Autofahrern, Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden. Ihre Sichtbarkeit können die im Handel erhältlichen Helmen mit LED-Licht tatsächlich um einiges erhöhen, sagt der Ludwigsburger Sachverständige für Fahrräder und E-Bikes Dirk Zedler:
„Die Kontur des Fahrers wird bis zum Kopf deutlich. Das erhöht die Sicherheit natürlich schon. Da wird der Fahrer als solches gesamt gesehen.“
Lichter an der Rückseite des Helms und an dessen Seiten seien im Straßenverkehr auch zulässig.
„Man kann an dem Körper des Radfahrers sehr viel anbringen. Reflexstreifen an die Beine, Reflexbänder an die Arme, eine auffällige Weste. Der Körper des Radfahrers ist da nicht reglementiert.“
Anders sieht das beim Helmlicht der zweiten Gruppe aus. Diese Radfahrer bringen LED-Strahler oder auch „Helmlampen“ am Kopfschutz an. Dieser Trend kommt aus dem Mountainbike-Sport. Die Lampe zeigt bei schneller Fahrt genau dorthin, wo auch der Sportler hinschaut.
„Der Scheinwerfer, der ein aktives Licht nach vorne wirft, der wird oft von den Fahrradfahrern als Ersatz für das Licht am Fahrrad verwendet. Und das ist weder erlaubt noch ist es meiner Ansicht nach im Straßenverkehr sinnvoll.“
Die sehr helle Lampe auf Kopfhöhe blende nicht nur andere im Straßenverkehr.
„Es gibt ganz klar die Erkenntnis, dass Autofahrer und alle Verkehrsteilnehmer bekannte Silhouetten wahrnehmen müssen, bevor sie es realisieren. Und dazu gehört eine vernünftige Beleuchtung am Fahrrad: Vorderlicht, Rücklicht, Vorderstrahler, Rückstrahler und Pedalstrahler und seitliche Reflektoren. Wenn ich das alles habe, dann erst macht es Sinn, am Körper und am Helm was ran zu machen.“
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Beim Kauf: Hauptsache leicht
Ein guter Fahrradhelm sollte möglichst gut belüftet und leicht sein und darf beim Tragen nicht drücken. Erst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, könne man sich um Zusatzausstattungen wie eine Beleuchtung kümmern, sagt Dirk Zedler:
„Einen Helm muss man immer nach der Passform kaufen. Ein Helm, der gut passt und angenehm zu tragen ist, den werde ich benutzen. Mancher hat einen Kopf, auf den ein 80 Euro-Helm perfekt passt. Bei anderen passt erst der Helm für 220 Euro gut. Die Hersteller haben dafür verschiedene Passformen, die auf die Kopfform angepasst sind. Und auch darauf, wo die Ohren oder Augenbrauen sitzen.“
Grundsätzlich gelte: Je leichter ein Helm sei, desto höher sei auch der Preis. Dabei sei das Gewicht ein wichtiges Sicherheitskriterium. Ein schwerer Helm beschleunige im Ernstfall den Kopf auch mehr. Als Folge können die Verletzungen dann schwerer sein.
„Die reine Rücklichtanlage liegt zwischen 20 und 60 Gramm. Das ist im Vergleich mit dem Helmgewicht selbst nicht relevant. Da kommt es eher drauf an, welche Helmauswahl ich treffe.“
Wer auf die DIN-Norm 1078 am Helm achtet, kann nichts falsch machen. Die legt fest, was ein Fahrradhelm aushalten muss.
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Autor: Pierre Gehmlich