Hier die Analyse der Testergebnisse von Dirk Zedler im vollen Wortlaut:
"Generell: Ganz und gar nicht haben E-Bike Hersteller und der ZIV als Teilnehmer des Gremium des Fachbeirats der StiWa geraten, so weiter zu testen wie im Vorjahr. Das ist schlichtweg falsch dargestellt. Kein Wort auch davon, dass die Testergebnisse 2014 mit mechanisch sehr stark veränderten Testaufbauten in Zusammenhang stehen könnten. Stattdessen werden mantraartig die nach Ansicht der Stiftung Warentest realitätsnahen Prüfkräfte gelobt und das zweite nicht minder wichtige Standbein eines seriösen Tests komplett totgeschwiegen. Gerade im Prüfstandsaufbau war der Test 2013 erwiesenermaßen hanebüchen.
Das Nachtreten steht nicht nur auf zu dünnem Eis, es ist dazu sehr unsauber. (…)
Das Testfeld:
Grundsätzlich spricht vieles dafür, Tiefeinsteiger-Pedelecs zu testen. Denn diese Fahrradform spricht eine sehr große Zielgruppe an und ist daher sehr häufig auf den Straßen anzutreffen.
Allerdings kann es unserer Meinung nach nicht Aufgabe der Stiftung Warentest sein, ein kleines (Preis-)Segment herauszugreifen. Das ist sinnvoll in Special Interest Magazinen, die im Laufe einer Saison so beständig testen und damit alle marktrelevanten Gruppen abbilden.
Bei dem einmal jährlich stattfindenden Test der Stiftung Warentest muss aber unserer Ansicht nach der Markt abgebildet werden. Und dazu gehören Pedelecs für 699 EUR. So, das kommt hinzu, produziert die Stiftung Warentest unseres Erachtens nach "Verlierer", die nachweislich in der durchaus kritischen Nutzer- und Händlergunst vorne liegen, indem sie die schlechten Noten erhalten, die eigentlich und gerechterweise den wirklich schlechten Billig-Produkten des Marktes vorbehalten sein sollten. Und das auch noch vor dem Hintergrund des breiteren letztjährigen Tests. In der Wahrnehmung ist dies wie die Beurteilung von absoluten Schulnoten, ohne dass man weiß, dass die Noten in unterschiedlichen Schultypen verteilt wurden. Also keine objektive Beratungsgrundlage für die Verbraucher.
(…)
Autor: Markus Fritsch