Nach der Winterruhe braucht jedes Fahrrad etwas Service: Quietschende Bremsen, verdreckte Ketten oder platte Reifen? Vieles kann man selbst beheben - am besten auf einem stabilen Fahrradhalter. Der Drahtesel auf Brusthöhe schont den Rücken und lässt die Räder frei drehen. Ein wenig warmes Wasser sowie Spülmittel oder Fahrradreiniger können auch nicht schaden. Hochdruckreiniger sind verpönt, weil der Wasserdruck dichtendes Fett aus den Lagern spült und Feuchtigkeit eindringen lässt. Das kann zu Korrosion führen - und die Kette braucht sowieso eine Sonderbehandlung. Was im Detail zu tun ist: Hier die besten Tipps.
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Den Antrieb checken
Beim Antrieb ist die Kette das Bauteil, das die größte Aufmerksamkeit erfordert. "Sie ist im Betrieb hohen Kräften ausgesetzt", sagt Dirk Zedler vom Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit in Ludwigsburg. Die permanente Reibung im Inneren mache jede Kette im Lauf der Zeit länger. "Besonders bei Kettenschaltungen ist sie durch den zusätzlichen Schräglauf stark verschleißgefährdet", so Zedler. Dies gelte erst recht für E-Bikes mit Mittelmotor, da hier zusätzlich hohe Drehmomente auf den Gliederstrang wirken.
Bei einer Kettenschaltung sollte die Kette ab einer Laufleistung von etwa 1500 Kilometern geprüft werden, bei einer Nabenschaltung ist die Messung mit einer Kettenlehre ab etwa 3000 Kilometern vor jeder Pflege sinnvoll. Eine verschlissene Kette muss getauscht werden, bevor sie die teuren Zahnräder angreift. Bei der Pflege gilt: "Vor dem Ölen muss der Schmutz von der Kette. Sonst zieht die Schmierung Partikel ins Ketteninnere und verschärft so den Verschleiß", warnt Zedler. "Das wirkt wie Schmirgelpaste." Bei schwacher Verschmutzung reicht es, die Kette durch einen leicht öligen, fusselfreien Lappen zu ziehen. Dazu sollte man so lange immer wieder eine neue Stelle verwenden, bis der Lappen gerade noch sauber bleibt.
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Den Riemen säubern
Riemenantriebe verschleißen deutlich langsamer als solche mit einer Kette, benötigen jedoch ebenfalls ein Minimum an Pflege: Mit einem Holzstäbchen befreit man die innere, umlaufende Riemennut von festen Ablagerungen. Dann säubert man die Zähne von Riemen und Scheiben mit einer alten Zahnbürste, Wasser und etwas Spülmittel, spült mit sauberem Wasser nach und trocknet ab. Dabei sollte man Riemen und Zähne auf Risse, Verformung und Abtrag prüfen. Der Abschluss jeder Wartung ist eine Probefahrt, bei der man alle Gänge durchschaltet. Hakelige Schaltvorgänge kann man durch Verändern der Zugspannung an Schaltwerk und -hebeln vorsichtig nachjustieren. Wer sich das nicht zutraut oder keinen Erfolg erzielt, rät Zedler, sollte seine Schaltung unbedingt in einer Werkstatt sauber einstellen lassen. Ein Werkstatt-Termin ist auch Pflicht bei schwergängigen, aufgesplissenen oder rostigen Bowdenzügen und Schaltzughüllen.
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Autor: Jochen Donner