Sie sind so groß wie Streichholzschachteln und machen E-Bikes mit wenigen Handgriffen doppelt so schnell: Aufsteckbare Tuning-Kits, also Bauteile zum Manipulieren der Geschwindigkeitsbegrenzung von Elektrofahrrädern. Obwohl das Frisieren von E-Bikes für den Straßenverkehr illegal und gefährlich ist, ist der Bedarf nach temposteigernden Hilfsmitteln offenbar groß.
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Gefährlich ist das Tuning vor allem deshalb, weil Bauteile wie Lenker, Rahmen oder Sattelstützen durch die Manipulation „ermüden“ und daher irgendwann ganz plötzlich brechen können, sagt Dirk Zedler, Geschäftsführer des Zedler-Institutes für Fahrradtechnik und Sicherheit. „Das kann dann bei einer ganz normalen Fahrt passieren, ohne besonderen Anlass und ohne Vorankündigung.“ Ausgeschlagene Zähne, Querschnittslähmung und Tod könnten die Folge sein, wie Zedler berichtet.
Hersteller von E-Bike-Antrieben haben jedoch einen Weg gefunden, dem gefährlichen Geschäft mit den manipulierten Drahteseln einen technischen Riegel vorzuschieben: „Wir bieten die Möglichkeit, über unseren CAN-Bus, also die Schnittstelle zum Datenaustausch, einen zweiten Sensor zuzuschalten, mit dem sich überhöhte Geschwindigkeiten feststellen lassen“, erklärt Horst Schuster, Vertriebsleiter des Antriebsherstellers Brose. Der Branchenkonkurrent Haibike setzt ebenfalls auf einen Sensor, der nach eigenen Angaben Manipulationen durch Aufsteck-Dongles unmöglich mache.
Das Stuttgarter Unternehmen Bosch hat in neueren Modellen eine Erkennungssoftware eingebaut. Online-Händler werben jedoch bereits mit einem neuen Tuning-Kit, das zumindest den Schutzmechanismus von Bosch überlisten könne.
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Autor: Taylan Gökalp, dpa