Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

Südwestpresse 03.09.2010
Lesedauer 2:30 Minuten

Taugen muss es für den Alltag

Besser man kauft ein gutes Gebrauchtrad als ein billiges aus dem Baumarkt, empfiehlt der Ludwigsburger Fahrradsach- verständige Dirk Zedler. Und: Nicht am Rad herumschrauben, wenn man sich nicht auskennt.

Wieder eine Fahrrad-Messe, wieder laut und bunt verkündete Neuerungen rund ums Fahrrad. Was hat der "Normalradler" davon?

DIRK ZEDLER: Die Zeit der Revolutionen ist vorbei, das Rad wird nicht jedes Jahr neu erfunden. Räder heute sind auf sehr hohem technischen Niveau, sie werden erwachsen - bei der Einstellbarkeit, der Alltagstauglichkeit, der Schaltung, der Beleuchtung, den Bremsen. Was an "Neuerungen" schon früher nicht alltagstauglich war, stirbt aus, wie das voll gefederte Trekkingrad.

Wenn die Fahrräder so gut geworden sind, warum muss Ihr Büro dann jährlich mehr als 500 Gutachten über Schäden erstellen? Passieren so viele Unfälle? Oder sind die Materialien doch nicht so gut?

ZEDLER: Materialfehler stehen nur an dritter Stelle der Schadensursachen und sind bei aktuellen Werkstoffen sehr selten. Am häufigsten passieren Fehler bei der Montage oder bei Einstellarbeiten, danach kommt die falsche, nicht zusammenpassende Kombination von Teilen. Schwere Unfälle passieren nicht nur im Straßenverkehr, sie entstehen auch, wenn tragende Teile versagen - wie Lenkervorbau oder Sattelstütze. Da sind oft Stürze und Verletzungen die Folge.

Was machen die Radler falsch?

ZEDLER: Das meiste passiert, wenn Laien oder unkundige Mechaniker am Rad herumschrauben. Viele ziehen die Schrauben an Lenker und Vorbau viel zu fest an, dann brechen dort die tragenden Teile. Oder die Schraube an der Sattelstütze wird nicht richtig angezogen, auch das führt beim Bruch zum Sturz. Anfang der 90er Jahre gab es durchaus noch Materialschwierigkeiten bei Aluminium oder Carbon, aber die sind vom Tisch. Heute ist Carbon deutlich gutmütiger geworden, braucht aber bei der Montage Fachkenntnisse.

Was muss der Normalradler beim Kauf eines Fahrrads beachten?

ZEDLER: Zunächst: Man sollte in ein seriöses Fachgeschäft gehen, denn Angebote der "grünen Wiese" sind qualitativ nicht wirklich gut. Man sollte in Frage kommende Räder probefahren können. Der Händler sollte das Rad dem Radler anpassen, die richtige Rahmengröße für ihn ausmessen.

Was muss man ausgeben?

ZEDLER: Kommt drauf an, wie viel man fährt. Einfache und teure Räder schalten und bremsen fast gleich. Schon für 500 bis 600 Euro bekommt man gute Räder mit Nabendynamo, gutem Licht, guter Ausstattung. Wer fünfmal pro Woche zur Arbeit fährt, sollte mit 800 bis 1000 Euro kalkulieren. Dann sind alle Komponenten haltbarer.

Und wenn man das Rad hat?

ZEDLER: Öfters mal die Kette ölen, oft den Reifendruck kontrollieren. Der richtige steht auf der Reifenflanke - leichte Radler orientieren sich am niedrigeren, schwerere am höheren Wert. Das reduziert die Gefahr von Pannen und macht das Fahren leichter. Und das Rad einmal pro Jahr, am besten in den frühen Wintermonaten, zur Inspektion in die Fachwerkstatt bringen.

Vorhin haben sie vom "erwachsenen" Rad gesprochen - ein Sorgenkind ist aber oft das Kinderrad.

ZEDLER: Räder für Kinder billigst im Baumarkt zu kaufen, ist ein schlechter Griff. Solche Räder sind nur billig. Wenn das Kind dann stürzt, merken die Eltern nicht, dass eigentlich dass Rad dran schuld war: Sie suchen den Fehler eher beim Kind. Lieber sollte man ein ordentliches Gebrauchtrad auf einer Fahrradbörse des ADFC kaufen oder dort das eigene hochwertige Rad wieder verkaufen.

Der Trend heißt E-Bike. Sinnvoll?

ZEDLER: Da gibt es Sinnvolles, aber auch ziemlich viel "Unsinnvolles". Denn auch beim E-Bike-Boom tummelt sich manches Unternehmen ohne Fahrradhistorie - und produziert katastrophalste Räder. Wer sich für den Kauf eines E-Bikes interessiert, sollte im soliden Fachhandel eine solide Marke wählen.

Info: Der Ingenieur Dirk Zedler ist seit 17 Jahren öffentlich bestellter Fahrrad-Sachverständiger und hat ein Büro mit 13 Mitarbeitern. Zedler ist auch Technik-Autor des Rad-Fachmagazins "tour".

Autor: Lorenz Koch

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