Es antwortet: Dirk Zedler, Fahrradsachverständiger
Energiespeicher von renommierten Herstellern sind vielseitig geprüft und typischerweise problemlos solange das passende Ladegerät verwendet wird. Einfach ein Ladegerät eines anderen Anbieters zu nehmen, nur weil der Stecker passt, kann zum Kurzschluss und damit zum Brand führen. Laden sollte man bei etwa 20 Grad. Die Kontakte müssen trocken sein. Wer sein Bike außen am Auto transportiert, nimmt den Akku ab, muss aber die Kontakte (z.B. mit Plastiktüte) gegen Nässe und Schmutz schützen.
Was mache ich mit meinem defekten Akku?
Akkus lassen mit der Zeit verschleißbedingt in Ihrer Kapazität nach. Das heißt aber nicht, dass so ein Akku gleich entsorgt werden muss, lediglich die Reichweite wird kürzer. Echte Defekte, etwa Risse im Gehäuse oder auffällige Verformungen sowie stark verbogenen Kontakte, bedeuten allerdings Gefahr. Der Akku darf nicht weiter benutzt werden. Solche Defekte können zu Kurzschlüssen führen, der Akku kann sich selbst entzünden. Bei Defekten muss der Akku zurück zum Händler, der kann diesen entweder selbst prüfen oder vom Hersteller prüfen lassen. Im Zweifel ist der Tausch die richtige Entscheidung. Händler müssen die gebrauchten Akkus zurücknehmen und dem Recycling zuführen.
Gelegentlich hört man von Bränden, verursacht durch Akkus.
Das sind Ausnahmefälle. In der Regel war der Umgang mit dem Akku dann nicht korrekt. Häufige Ursache für Defekte sind Eigenbauten und Veränderungen an Serien-Akkus. Daher rate ich dringend, Akkus nicht anzubohren, nicht zu öffnen und nichts daran festzuklemmen.
Und wenn es dann doch mal brennt?
Akkubrände sind unkontrollierte, chemische Reaktionen metallischer Verbindungen. Handelsübliche Feuerlöscher richten dagegen nichts aus, lediglich Löscher der Brandschutzklasse D. Praktisch ist eine Tonne mit Sand, in die der Akku geworfen wird. Zugeschüttet mit weiterem Sand und mit Deckel verschlossen, beruhigt sich der Brand. Da die Dämpfe sehr giftig sind, muss die Tonne möglichst schnell ins Freie gebracht werden. Eine Tonne darf daher in keiner Fahrradwerkstatt mehr fehlen.
Bild: Daniel Geiger