Stuttgart gilt als Stauhauptstadt Deutschlands. Da liegt es nahe, aufs Auto zu verzichten und den Weg zur Arbeit auf zwei Rädern zurückzulegen. Das S-Pedelec Delite Hybrid Touring HS von Riese & Müller wurde für Frank Leyrer daher zum Dienstrad für den täglichen Arbeitsweg nach Ludwigsburg. 22 Kilometer pro Strecke, 44 pro Tag, so kamen seit vergangenem Sommer knapp 3.000 Kilometer zusammen. Die Fahrt ging über einen kurzen Anstieg aus dem Neckartal, wellig über Land und am Ende ein Stück durch die Stadt. Der Fahrer war stets in Eile und daher meist im Sport- und Turbo-Modus unterwegs.
Das größte Problem war anfangs, eine Route zu finden, die Spaß machte und auch legal befahren werden konnte.
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SCHMUTZ UND ANDERE PROBLEME
Die Route führte schließlich außerorts über frei befahrbare Wirtschaftswege, die im Herbst und Winter reichlich verschmutzt waren und das Fahrvergnügen stark trübten: Schon nach ein paar Fahrten klappte die Parkstütze beim Losrollen nicht mehr von selbst ein. Das eng am Reifen liegende Schutzblech setzte sich derart mit Schmutz zu, dass der Reifen nicht mehr frei drehte und mehrmals Zwangsstopps verursachte: Dann hieß es Luft ablassen, Laufrad ausbauen, Schutzblech mit dem Schnellspanner freikratzen, Reifen aufpumpen, weiterfahren. Regelmäßiges Waschen des Rades mit reichlich Wasser ist daher Pflicht.
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Aus der Fahrweise und typischen Wegstrecke (22 km, 250 Hm) unseres 75 Kilogramm schweren Testers ergaben sich Akku-Reichweiten von 30 bis 40 Kilometer. Das Ladegerät zum Nachtanken hatte er daher immer dabei. Die Erkenntnisse aus diesem Test sind zwiespältig: Mit wenigen Anpassungen wäre das Riese & Müller Delite ein feines S-Pedelec. Der "Spritpreis", respektive Stromverbrauch, von 32 Cent pro 100 Kilometer ist im Vergleich zu einem Auto ohnehin unschlagbar. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen jedoch reduzieren den Einsatzbereich und vermiesen den Fahrspaß gewaltig.
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Autor: Dirk Zedler