Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

MYBIKE 03/2021
Lesedauer 1:75 Minuten

Messung der Rahmensteifigkeit

Auf unserem pneumatisch betriebenen ECS-Prüfstand („E-Bike-Center-Stiffness", Zedler-lnstitut, www.zedler.de) werden die Test-Bikes fahrfertig, jedoch ohne Laufräder an den Ausfallenden von Gabel und Rahmen fixiert. Über formschlüssige Adapter nimmt der Prüfstand beide Enden der Kurbelachse in den Griff und zieht den Tretlagerbereich mit definierter Kraft zur Seite, von der Mittelachse aus abwechselnd nach rechts und links. Die erzielte Auslenkung von teils mehreren Zentimetern wird gemessen und protokolliert. Die Messwerte in Newton pro Millimeter (N/mm) geben Aufschluss darüber, wie seitensteif das jeweilige Rahmen-Gabel­System ausfällt.

Werte ab 80 N/mm bewerten wir derzeit mit Teilnote 1 in der Sparte Fahrsicherheit. Darunter wird die Bewertung alle 5 Newton eine Note schlechter. Lenker, Vorbau, Sattel, Sattelstütze und insbesondere der Gepäckträger können nicht in die Messung einbezogen werden. Deshalb ist die endgültige Bewertung des Testrades immer eng an den persönlichen Fahreindruck durch intensive Testfahrten mit und ohne Gepäck gekoppelt.

Interview

Dipl.-Ing. Dirk Zedler - Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Fahrräder und Elektrofahrräder


MYBIKE: Welche Tücken birgt ein Rahmen mit tiefem Einstieg im Vergleich zum Diamantrahmen?
Ähnlich einem Fachwerk ist das Jahrhunderte alte Prinzip ein Glücksgriff. Jedes Rahmenrohr, das man weglässt, mindert die Fahrtstabilität. Beim Tiefeinsteiger kann sich der vordere Rahmenbereich leichter gegenüber dem hinteren bewegen. Konstrukteure müssen sich hinsichtlich der Steifigkeit und Haltbarkeit deutlich mehr Gedanken machen.

Gibt es dabei Unterschiede zwischen klassischen Fahrrädern und Pedelecs?
Pedelecs haben schwerere Bauteile, die Fahrer/-innen nehmen mehr Gepäck mit, und der Antrieb bringt mehr Nutzer in bergiges Gelände inklusive schneller Fahrt bergab. Pedelec-Nutzer/-innen sitzen zudem gerne aufrecht. Bei Pedelecs sind daher die Anforderungen eklatant höher. Deshalb ist auch ein Gepäckträgerakku äußerst fragwürdig. Sitzt der Akku dagegen außen am Zentral- oder Unterrohr, hinter oder vor dem Sitzrohr, fährt sich das Pedelec deutlich besser.

Wie hängen Rahmensteifigkeit und Lenkkopfflattern zusammen?
Das sieht man an den Intube-Akkus bei Tiefeinsteigern: Einige Hersteller schneiden einfach das Rohr auf, um den Akku zu integrieren. Das Unterrohr bietet dann kaum noch Torsionswiderstand. Selbst wenn sonst alles passt, tritt schon bei geringen Geschwindigkeiten Fahrwerksunruhe auf. Lenkerflattern als ein Phänomen, aber auch die gefährliche Fahrinstabilität bergab, zum Beispiel bei Richtungswechseln verunsichern nicht nur, sondern führen auch zu Unfällen.

Wie kann ich beim Fahrradkauf sicher sein, dass mein Wunsch-Bike mit tiefem Einstieg auch genügend Fahrsicherheit bietet?
Die Methode „scharfes Hinsehen“ reicht nicht. MYBIKE-Tests, in denen die Fahrstabilität gemessen und bei Probefahrten eingeordnet wird, dagegen schon. Zudem kann ich nur zur ausführlichen Probefahrt mit eingestellter Sitzposition und definitiv auch mit Gepäck raten. Gerade letztgenanntes scheidet die Spreu vom Weizen.

Autor: Jochen Donner
Foto: Daniel Simon


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