Ich kann mich eurer Empfehlung für den Reifendruck leider nicht anschließen. Die Formel "Fahrer plus Radgewicht fahrfertig, geteilt durch 10, minus 1 in Bar" halte ich erst für Fahrer ab 80 Kilogramm für sinnvoll. Viele Hobbysportler wiegen aber weniger als 70 Kilo. Zum Beispiel würde der von Ihnen berechnete Reifendruck bei mir (63 Kilo plus 9,4 Kilo für Rad inklusive Zubehör, Bekleidung, etc = 72,4 Kilo) bei 6,24 Bar liegen. Das ist für mich nicht fahrbar! Da ist meiner Meinung nach die Angabe auf dem Reifen mit zirka 7 bis 9 Bar die bessere Wahl.
Es antwortet Dirk Zedler, TOUR-Technikexperte und Fahrrad-Sachverständiger
Unsere Faustformel hat sich innerhalb der Redaktion und auch darüber hinaus bei vielen Rennradlern bestens bewährt. Ich fahre mit – je nach Saisonzeitpunkt – 67 bis 70 Kilo Körpergewicht selbst mit meinem Regenrad, das gut elf Kilo wiegt, im Training mit weniger als sieben Bar – und damit noch etwas unterhalb dieser Formel. Damit habe ich mit 23-Millimeter-Reifen keine Durchschläge. Im Rennen orientiere ich mich an der Formel und fahre mit etwas mehr Druck, da im Rennen nicht jedes Schlagloch umkurvt werden kann. Wenn Sie mit dem von uns empfohlenen Reifendruck kein gutes Gefühl haben, dann füllen Sie Ihren Reifen mit mehr Luft. Sie erzielen damit einen etwas geringeren Rollwiderstand auf ganz glattem Asphalt, verschenken jedoch Komfort und Rollwiderstand auf rauerer Oberfläche.