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LKZ, 21.03.2017
Lesedauer 3:30 Minuten

"Wollen Fahrrad gesellschaftlich stärken"

Historische Räder, Kunstwerke und Ludwigsburger Radgeschichten: Anlässlich des Jubiläums 200 Jahre Fahrrad haben Schüler der Oscar-Walcker-Schule zusammen mit dem Staatsarchiv und zahlreichen Partnern eine Ausstellung konzipiert, die einen Querschnitt durch die Radgeschichte mit regionalem Bezug zeigt. Heute wird die Schau im Staatsarchiv eröffnet.

1817 meldete Freiherr Karl von Drais aus Mannheim seine Erfindung an: das Ur-Fahrrad. Das original unterschriebene Patent zu dieser Laufmaschine ist sicherlich ein Highlight der Radausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg, die heute eröffnet. Die Schau macht aber ebenfalls deutlich, dass nicht nur Badener erfinderisch waren, sondern auch Schwaben einiges in den 200 Jahren zur Entwicklung des Rads beigesteuert haben.

Dabei geht die Ausstellung auf verschiedene Aspekte der Radgeschichte ein. Zu sehen sind nicht nur historische Dokumente, sondern einige alte Räder wie ein Schweizer Militärrad, Rad-Kunstwerke und Rad- und Bike-Filme. Nicht das Staatsarchiv stehe im Mittelpunkt, sondern die beteiligte Schule, sagt Dr. Peter Müller, Leiter des Staatsarchivs.

Gestaltet haben die Ausstellung Schüler des Technischen Gymnasiums der Oscar-Walcker-Schule mit ihrem Lehrer Hans-Jörg Gerste, der auch die Idee zu der Schau hatte. Jeder der zehn Schüler gestaltete zusammen mit dem Staatsarchiv eine Vitrine und schweißte ein Kunstwerk aus Rädern, die im Ausstellungsraum zu finden sind. Mit von der Partie bei der Gestaltung der Schau waren außerdem zahlreiche Partner, darunter das Stadtarchiv, das Garnisonmuseum, der Ludwigsburger Radsportclub Komet und das ebenfalls hier ansässige Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit Zedler.

Das Prüfrad kommt aus Ludwigsburg

Der Geschäftsführer des Instituts, Dirk Zedler, hat auch einige historische Räder aus seiner Sammlung der Schau zur Verfügung gestellt. Außerdem können Besucher Zedlers erstes Prüfrad sehen, das der Diplom-Ingenieur 1994 entwickelt hat. Der international verwendete Faktor STW (Stiffness to Weight) sei nämlich keine amerikanische Erfindung, sondern stamme, aus Ludwigsburg, betont Dirk Zedler. "Weltweit werden Räder nach Standards geprüft, die in Ludwigsburg entwickelt wurden", sagt Zedler.

Auch sonst gelingt der Ausstellung immer wieder der Bezug zu Ludwigsburg - auch mit Archivalien. "Fahrradfahren war früher eine Sache der Vereine", erklärt Dr. Simon Karzel, Leiter des Stadtarchivs. In Ludwigsburg habe es vier solcher Vereine gegeben, der erste sei 1888 gegründet worden. Gemeinsam bestritten die Teilnehmer Wettbewerbe. Ab 1900 boten die Vereine den Mitgliedern sogar eine Haftpflichtversicherung an. Ein solches Dokument ist ebenso zu sehen wie eine Verordnung der Stadt zur Benutzung des Rads (1898). "In der NS-Zeit wurden die Vereine aufgelöst", erklärt Karzel. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg durfte nicht jeder sofort wieder in die Pedale treten. "Die Amerikaner stellen Erlaubniskarten aus", so Karzel. Nur mit dieser durfte man ein Rad besitzen.

Wissen testen und in die Pedale treten

Nicht nur schauen und lesen, sondern auch anfassen und aktiv werden können die Besucher, indem sie bei einem Quiz ihr Radwissen testen oder selbst kräftig in die Pedale treten. "Unser Anspruch: Wir wollen das Fahrrad gesellschaftlich stärken", sagt Lehrer Gerste.

Auch Zedler freut sich über die Schau. Die Ausstellung zeige, dass das Rad jahrzehntelang das Fortbewegungsmittel schlechthin gewesen sei, so Zedler. Das Auto sei nur eine kurze Verschnaufpause. "Laut Forschung geht der Megatrend in Richtung Fahrrad", sagt Zedler. Vor allem hin zu E-Bike und Pedelec. Damit endet die Ausstellung schließlich auch: Zu sehen ist ein Ludwigsburger E-Bike. "Das Rad besteht weitestgehend aus schwäbischen Komponenten", erklärt Dirk Zedler. Beispielsweise seien die Bremse von einem bekannten Hersteller aus Bad Urach und zusammengebaut wurde das E-Bike in Freiberg am Neckar.

INFO: Die Ausstellung unter dem Titel "Als das Fahrrad laufen lernte – 200 Jahre Fahrradgeschichte" wird heute, 21. März, 19 Uhr im Staatsarchiv eröffnet. Die Schau ist vom 22. März bis 29. Juni zu den Öffnungszeiten des Staatsarchivs zu sehen. Weitere Informationen zu Führungen für Schulklassen und zum Begleitprogramm gibt es unter Aktuelles auf der Internetseite des Staatsarchivs: www.landesarchiv-bw.de/stal.

Autor: Martina Peao

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