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For many years now, the Eurobike Show Daily, trade fair magazine of the annual Eurobike Show, has also given us the opportunity to publish our view of major developments in the cycle industry in full-page articles.

We also speak regularly in independent expert presentations about all areas of bicycle technology and the bicycle market. In addition, we are quoted by further special-interest magazines of the industry and the trade as well as increasingly by radio and television in their media reports, which shows us that we are spot on with our advice. The section "News" informs you about the latest news from our specialist areas. The reports and publications of this section are listed chronologically or according to areas of interest.

Eurobike Daily 2011 - Tag 2
Lesedauer 3:30 Minuten

Schnell und gefährlich?

Schnelle Pedelecs machen eine Menge Spaß und werden neue Zielgruppen erreichen. Einige Gedanken dazu, wie Fahrräder beschaffen sein sollten, die den wachsenden Ansprüchen gerecht werden.

Ambitionierte Fahrradfahrer haben mit Pedelecs wenig am Hut, denn die normalen Pedelecs machen einem trainierten Sportler wenig Spaß. Beim Beschleunigen bis 25 km/h und bergauf ist es zugegebenermaßen lustig, aber in der Ebene und bergab wird es dann doch recht zäh. Auf Dauer ist man ohne Motor einfach noch schneller.

Mit mehr Leistung - gute Antriebe werden 500 Watt Zusatzleistung bieten - wird sich das dramatisch ändern, so dass S-Pedelecs auch für engagierte Radfahrer interessant werden, die mehr Spaß haben wollen, z.B. Freerider die damit selbst den Berg hochfahren, statt sich shutteln zu lassen oder Berufspendler, die flott aber mit wenig Schwitzen zur Arbeit kommen wollen.

Lastenräder könnten mit mehr Leistung eine Renaissance erleben, weshalb Unternehmen wie Postdienstleister, Kuriere, Handwerker etc. vermehrt aufs S-Pedelec steigen könnten.

Stärkere Motoren sind bereits verfügbar, es wäre daher sehr einfach, diese in die bisherigen Pedelecs einzubauen. Mehr Leistung, höhere Geschwindigkeit, mehr Last und ein anspruchsvolleres Beanspruchungsprofil fordern jedoch einem S-Pedelec deutlich mehr ab, als von einem normalen Pedelec. Gegenüber einem normalen Fahrrad sind die Belastungen teils um ein Vielfaches höher.

Trekkingrahmensets zu schwach

Aktuell basieren Pedelecs meist auf City- oder Trekkingrädern. Traditionell ist dies die Fahrradgattung, an die die geringsten Ansprüche gestellt werden. Die DIN-EN Norm ist eher lasch und zudem unvollständig. Daher sind Rahmenbrüche und Gabelversagen mit schwerer Unfallfolge bei dieser Fahrradgattung am Häufigsten.

Verbraucher-Zeitschriften, bei Mountainbikes und Rennrädern oft ein Korrektiv, beschränken sich bei diesen Fahrrädern nahezu ausschließlich auf Fahrtests. Messungen oder Prüfungen sind Fehlanzeige. Ohne fundierte Messungen bleiben die Tests auf dem Niveau einfacher Fahrberichte, in denen mangels harter Fakten weichgespülte Texte das Ergebnis sind. Da es nur Gewinner gibt, freute dies Hersteller und Händler gleichermaßen, hat aber die Technik der Radgattung nicht auf ein Niveau angehoben, wie dies bei sportlichen Fahrrädern der Fall ist. Daher sind gängige City- und Trekkingrahmensets eine schlechte Basis für schnelle Pedelecs.

Seilzüge Ade

Wer schnell fährt muss auch stark und viel Bremsen. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, an dieser Stelle keine Kompromisse einzugehen. Antrieb und Motor erhöhen zudem das Basisgewicht gegenüber einem normalen Fahrrad. Das Mehr an Masse benötigt ein mehr an Bremspower und vor allem auch gute Wärmestandfestigkeit.

Das bedeutet das sichere Aus für Rücktrittbremsen, aktuelle Rollenbremsen und seilzugbetätigte Felgenbremsen. Hydraulische Felgenbremsen sind den Seilzugpendants in einigen Bereichen zwar überlegen, doch ist ihnen systemimmanent, dass sie bei Nässe schlechter bremsen und die Felgen verschleißen. Was bleibt sind Scheibenbremsen, wie sie nicht nur Standard bei Mountainbikes sind, sondern bei fast allen Kraftfahrzeugen.

Federung ein Muss

Schnelle Fahrzeuge brauchen ein Fahrwerk. Das gilt uneingeschränkt auch für S-Pedelecs. Rennräder haben ja auch keins und fahren sehr schnell, könnte man jetzt denken. Der Grund, warum S-Pedelecs eines benötigen, liegt im höheren Fahrradgewicht. Rauscht man mit 40 km/h über eine Bodenwelle oder einen erhöhten Kanaldeckel, springen unter dem Fahrer nicht sieben oder acht Kilogramm auf und ab, sondern gute 20. Das ist selbst für geübte Fahrer nur schwer zu kontrollieren. Sitzt der Fahrer dazu noch unkonzentriert auf dem Fahrrad, kann er schnell die Kontrolle verlieren.

Bedienelemente am  Lenkergriff

Wer sein S-Pedelec mit 45 km/h fährt, legt zwölfeinhalb Meter pro Sekunde zurück. Viele Steuereinheiten von Pedelecs liegen ungünstig am Lenker, sind daher nur schwer zu bedienen oder erfordern durch eine ungeschickte Menüführung längere Zeit der Aufmerksamkeit. Eigentlich ein untragbarer Zustand, denn während sich der Fahrer mit der Bedieneinheit beschäftigt ist er abgelenkt, radelt unter Umständen einhändig und das Risiko fährt definitiv mit. Daher muss es eine Grundvoraussetzung sein, dass Bedieneinheiten intuitiv und mit den Daumen direkt vom Lenkergriff aus bedient werden können.

Zulassungsvoraussetzungen im Wandel

Schlussendlich braucht ein schnelles Pedelec oder E-Bike, je nach Land, die von der jeweiligen Straßenverkehr-Zulassungs-Verordnung vorgeschriebene Ausrüstung. Das sind in Deutschland z. B. ein Rückspiegel, ein Halter für das Versicherungskennzeichen, spezielle Reifen mit Mindestprofiltiefe, ggf. eine Parkstütze, die beim Losfahren selbsttätig einklappt oder im ausgeklappten Zustand die Fahrt nicht ermöglicht und eine Lichtanlage die der StVZO genügt.

Die Voraussetzungen sind jedoch zugegebenermaßen noch im Fluss, werden verschiedentlich ausgelegt und sollten relativ kurzfristig europaweit geregelt werden.

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