Genau in der Zeit, in der eure Berichterstattung anfing, wählten einige junge Ingenieure, darunter beispielsweise die drei Peter (Denk [Hot Chili, später Scott, Cannondale, jetzt Specialized], Schlitt und Böhm [beide ADP Rotwild]) wegen der Faszination der neuen Fahrrad-Spielarten Mountainbike und Triathlon die Fahrradbranche. Die alteingesessenen Hersteller hatten sich auf immer billigere Produkte konzentriert und dadurch an Boden verloren. Neue Spieler mit frischen Ideen konnten erfolgreich auf den Markt kommen.
Persönlich traf ich bei „TOUR – Das Radmagazin“ auf Robert Kühnen, einen weiteren Ingenieur, der Lust aufs Rad hatte. Ende 1994 hatten wir die ersten Prüfmaschinen fertig, sozusagen der Urknall, dass Messwerte Eingang in die seriöse Fahrradentwicklung fanden. Heute wird niemand mehr ernsthaft behaupten wollen, dass dieses von vielen alteingesessenen Firmen aufs heftigste kritisierte ingenieursmäßige Vorgehen das Fahrrad nicht gewaltig nach vorne gebracht hätte. Heute haben die Fahrraddenker andere Wirtschaftszweige, wie etwa Automotive, in wichtigen Technologien wie Carbon und Elektromobilität abgehängt. Was mich als Fahrrad- und E-Bike-Sachverständigen besonders freut, ist, dass die Sicherheit und auch die Lichttechnologie in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen gewaltigen Sprung gemacht haben. Schon heute, aber auch in der Zukunft, gibt es kein Argument mehr, sich nicht auf ein Fahrrad oder E-Bike zu setzen.