Dieses spezielle Problem kenne ich so nicht. Wenn ich jedoch höre, dass die Fragestellung gezielt E-MTB-Motoren betrifft, denke ich sofort an den Gebrauch von Hochdruckreinigern. Die tun auch schon dem Fahrrad, aber noch viel weniger einem E-Bike gut. Mit teils über 100 Bar Wasserdruck wird jegliches Fett ausgewaschen und jede Dichtung unterspült. Deshalb rate ich seit jeher von einer Hochdruckreinigung am Bike generell ab.
Sind aktuelle E-MTB-Antriebe also ausreichend vor Nässe geschützt?
Die Antriebshersteller stapeln bei Angaben zur Betriebssicherheit, wozu auch der Nässeschutz zählt, generell eher tief, um bei Schadensfällen auf der sicheren Seite zu stehen. Die konservative Angabe von IPX4, Schutz gegen Spritzwasser, kann durchaus bedeuten, dass der Antrieb kurzzeitiges Untertauchen bei einer Bachdurchfahrt wegsteckt. Verlassen darf man sich als Verbraucher jedoch nicht darauf. Deshalb sollte man seine Kaufentscheidung nicht von der Angabe zur Wasserdichtigkeit eines Systems abhängig machen.
Taugt eine so generell formulierte Schutzart wie die IP-Norm überhaupt dazu, das komplexe Spezialthema E-MTB zu fassen?
Das ist das generelle Problem von Normen. Wie soll man einen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch definieren, solange man keinen konstanten Fluid unter Laborbedingungen hat? Deshalb sind gut recherchierte, praxisbezogene Anleitungen zur Reinigung und Pflege in der Fachpresse ja so wichtig.