Die Beurteilung von Rahmen und Bauteilen aus Carbon ist äußerst kritisch, da am Werkstoff Carbon nach einer Beschädigung nicht zwingend äußere Schäden erkennbar sind, wie man dies von Alu- und Stahlrahmen kennt. Außerdem helfen Kenntnisse von Metallen, wie sie in der Kraftfahrzeugbranche nahezu ausschließlich eingesetzt werden, bei Carbon nur sehr begrenzt weiter.
Dieser Problematik hat sich das Team um Dipl.-Ing. Dirk Zedler bereits vor fast 15 Jahren gestellt und branchenweit anerkannte Prüfverfahren und Prüfroutinen entwickelt, um an Unfällen beteiligte Carbonrahmen prüfen zu können.
Ein Teil der Prüfroutine sind die Steifigkeitsprüfungen, bei denen Werte zu den tatsächlich vorhanden physikalischen Eigenschaften ermittelt werden. Diese Werte werden mit Werten von Bauteilen im Neuzustand abgeglichen.
Ein Nebeneffekt der Steifigkeitsprüfungen ist, dass mögliche Risse unter Belastung sichtbar werden. Bei vorhandenen Delaminationen des Werkstoffs werden die dafür typischen Geräusche durch die Wiederholung von Entlastung und Belastung hörbar.
Darüber hinaus werden weitere Untersuchungen vorgenommen, um eventuell lokale Schädigungen zu orten.
Diese Verfahren werden seit mehr als zehn Jahren im Ingenieurbüro Zedler erfolgreich eingesetzt und stetig verfeinert. Mittlerweile wird dieses Verfahren auch von einigen Herstellern eingesetzt.