Wo testen? – Eigene Tests

Prüfzertifikate aus Asien sind die Basis vieler Freigaben in der Fahrradbranche. Insbesondere im Zuge des Prozesses zur Konformität von Pedelecs sind die Protokolle jedoch ein zweischneidiges Schwert. Der Gesetzgeber zieht eine klare Grenze hinsichtlich der Akzeptanz von Prüfergebnissen. Diese Grenze ist der Wirtschaftsraum der Europäischen Union. Wer Bauteile von außerhalb der EU einführt, gilt als Hersteller dieser Produkte.
Wenn Sie als Fahrradhersteller hierzulande assemblieren, heißt das, dass Sie zudem als Hersteller von einzelnen Bauteilen gelten, wenn Sie diese in die EU importieren. Sie gelten also nicht nur als Hersteller der Rahmen, sondern auch als Hersteller von Federgabeln, Schaltwerken, Lenkern und so weiter. Rein rechtlich ist das eigentliche Herstellerlogo z.B. auf einer Kurbel obsolet. Allein Sie tragen dafür die Verantwortung.

Das glauben Sie nicht? Das Oberlandesgericht Oldenburg verurteilte einen Fahrradhersteller wegen mangelnder Prüfungen: Der Hersteller verbaute schadhafte Pedale. Der Vorwurf des Gerichts bestand darin, dass er keine stichprobenartigen Untersuchungen an den zugekauften Produkten durchgeführt hatte.

Ein ähnliches Urteil erging beim Oberlandesgericht Dresden. Ein Fahrradhersteller hatte mangelhafte Rücktrittbremsen montiert. Auch diesem Fahrradhersteller wurden nicht durchgeführte Stichproben-Prüfungen zur Last gelegt.

Im Ergebnis kann jedes Gericht den Versuch, die Haltbarkeit von Produkten anhand von außereuropäischen Protokollen nachzuweisen, sehr einfach ablehnen. Daher sollten Sie als Hersteller entweder Produkte von Importeuren mit Sitz innerhalb der EU und mit stichhaltigen Protokollen beziehen. Oder Sie müssen selbst prüfen bzw. innerhalb der EU prüfen lassen.

Optimierte Prüfzyklen

Auch wenn sich bei Weitem nicht alle Marktbegleiter einig sind, wie geprüft werden soll: Allgemeiner Konsens ist, dass sich im Fahrbetrieb sowohl die Lastarten abwechseln, als auch, dass Kräfte nahezu regellos auftreten.

Dieses „Tohuwabohu“ kann man auf zwei Arten angehen: rechnerisch und mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner als sogenannte Einstufen-Tests (Normen) oder etwas aufwändiger, aber realitätsnäher, indem man die Lasten und Kräfte auf dem Prüfsystem zeitlich rafft. Grundsätzlich logisch: je näher an den Gegebenheiten der Straße oder Piste desto besser.

Im Zuge der Umstellung auf die ISO-Prüfanforderungen haben wir unsere daran anschließenden Basic-, Advanced- und Advanced Plus-Anforderungen optimiert. Dank des Fortschritts in der Prüftechnik, sowohl von der mechanischen Seite als auch hinsichtlich der Steuerung und Regelung, prüfen wir für Sie ab sofort nochmals durchmischter, sprich realitätsnäher, als vorher.

Gerne dürfen Sie uns besuchen, um unsere Prüfsysteme in Aktion zu sehen.