Aktuell steht in der Norm keine harte Grenze, implizit liegt das vorhandene Limit für das Gesamtgewicht jedoch bei 100 Kilogramm. Das wird sehr schnell überschritten. Eine einfache Rechnung zeigt dies: Ein durchschnittliches Elektro-Hardtail wiegt im Modelljahr 2017 nach Herstellerangaben meist über 19 Kilo. Kommt dann noch ein gepackter Rucksack mit vorsichtig berechneten 6 Kilo Gewicht hinzu, darf der Fahrer inklusive persönlicher Ausrüstung (Bekleidung, Schuhe, Helm) gerade mal 75 Kilo wiegen. Der durchschnittliche deutsche Mann wiegt aber gemäß den offiziellen Statistiken 84,3 Kilo (Quelle: www.destatis.de). Für ihn reichen die Sicherheitsreserven der Mountainbike-Norm daher definitiv nicht aus, wenn er sich auf ein handelsübliches, nach ISO geprüftes Elektro-Mountainbike setzt.
Um den Belastungen der Fahrpraxis gerecht zu werden, hat das Zedler-Institut Safety-Prüfungen für Fahrräder und Pedelecs entwickelt, die auf ISO-Norm basieren, aber danach über die Anforderungen hinausgehen. Rahmen und Bauteile werden dabei nicht nur mit höheren Belastungen getestet, sondern auch mit Prüfungen, die die Norm nicht enthält. Unserer Erfahrung nach, und das bestätigen die Reklamationsabteilungen unserer Kunden, können höhere Gewichte von 120 bzw. 140 kg freigegeben werden, bei dennoch deutlich verminderter Ausfallshäufigkeit.
Diese Prüfarten und Lasthöhen wurden anhand der Erfahrung aus unserer Gutachten-Tätigkeit über Materialversagen in der Fahrpraxis entwickelt. Bestehen die Produkte diese strengeren Anforderungen, wird ihre Betriebssicherheit zusätzlich mit dem Advanced oder Advanced-Plus Siegel des Zedler-Instituts ausgezeichnet. Die Safety-Prüfungen können im Labor des Zedler-Instituts in der Regel innerhalb von drei bis maximal zehn Werktagen durchgeführt werden.