City-/Trekking-Pedelecs: Masse mit Klasse

Entwicklung:
Die älteste Teilkategorie der Pedelecs ist auch heute noch die beliebteste: City-/Trekking-Pedelecs für Alltagsmobilität und Freizeit werden nicht nur am häufigsten gekauft, sondern auch im Fahrbetrieb stark beansprucht. Die Fahr- bzw. Kilometerleistungen übertreffen die von vergleichbaren City-/Trekkingfahrrädern typischerweise deutlich.

City-/Trekking-Pedelecs sind seit über 10 Jahren auf dem Markt, mit stark gestiegener Popularität in den vergangenen drei bis fünf Jahren. Sie machen aktuell mehr als die Hälfte aller Pedelec-Verkäufe aus.

Preislage:
ca. 2.000 – 4.000 Euro

Technik:
Meist ausgereifte Großserien-Produkte mit geringer Störungsanfälligkeit, guter Ersatzteilversorgung und Service durch Fachhändler.

Ausstattung:
Serienmäßige Vollausstattung, meist StVZO-konform.

Kundschaft:
Oft ältere, zahlungskräftige Kundschaft mit geringer Fahrraderfahrung und hohen, vom Auto abgeleiteten Ansprüchen an Fahrzeug und Service.

Fahrleistung:
Regelmäßige Nutzung im Alltag und in der Freizeit, oft auch bei schlechtem Wetter. Deutlich höhere Kilometerleistung als bei durchschnittlichen Fahrrädern. Werden oft als Zugfahrzeuge für Kinderanhänger benutzt.

Typische Schadensmeldungen:
Unsachgemäße Handhabung wird als Produktmangel angemeldet. Diebstahl-Anmeldung gegen Ende der Lebensdauer des Akkus, oft vier bis fünf Jahre nach dem Kaufdatum.

E-Mountainbikes: Newcomer mit Risiken

Entwicklung:
Die jüngste Teilkategorie ist erst seit knapp fünf Jahren auf dem Markt, erfreut sich aber seit ca. drei Jahren rasant wachsender Beliebtheit. Ihr Marktanteil verdoppelte sich innerhalb kurzer Zeit und hatte 2016 bereits einen Anteil von 15 % an den gesamten Pedelec-Verkäufen (rund 90.750 Stück).

Preislage:
ca. 2.500 – 6.500 Euro

Technik:
Von Modell zu Modell bzw. von Hersteller zu Hersteller stark variierende Komponenten, teilweise nur den Anforderungen an motorlose Mountainbikes entsprechend und den Belastungen bei E-Mountainbikes nicht gewachsen.

Ausstattung:
Meist nicht StVZO-konform ausgestattet; insbesondere die vorgeschriebene Beleuchtung und Reflektoren fehlen an vielen E-Mountainbikes.

Kundschaft:
Jüngere, sportlichere Kundschaft als bei City-/Trekking-Pedelecs, die häufig mit der Fahrradtechnik vertraut und in der Lage ist, selbst Reparaturen und Anpassungen vorzunehmen.

Fahrleistung:
Trotz Ausrichtung auf den Einsatz im Gelände werden E-Mountainbikes oft im Alltagsverkehr und auf dem Weg zur Arbeit auf öffentlichen Straßen eingesetzt, was ohne Beleuchtung zu gefährlichen Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmern führen kann und nicht zulässig ist.

Durch den Antrieb gelangen Fahrer auf hohe Berge, auf die sie ohne Motorunterstützung nicht gelangt wären. Die Bergabfahrt überfordert dann manch einen Fahrer. Als Zugfahrzeug für Anhänger besser geeignet, jedoch mangels StVZO-Ausstattung eigentlich fehl am Platz.

Besonderheiten:
Attraktiv für Diebe durch hohen Preis, große Marktnachfrage und hohe Markenaffinität im Produktsegment.

Typische Schadensmeldungen:
Unfälle/Schadensfälle durch gesetzeswidrige Anwendung/Umbauten und höheren Verschleiß.
Unsachgemäße Handhabung/Verschleiß wird als Produktmangel angemeldet.
Rasche Innovationszyklen wecken Begehrlichkeiten. Ältere Modelle werden auffälligerweise oft als gestohlen gemeldet, wenn die nächste Generation auf den Markt kommt.

S-Pedelecs: Alles anders

Entwicklung:
Schnelle oder S-Pedelecs sind aktuell nur wenig verbreitet. Sie haben einen Anteil von ca. 1 % an den Neufahrzeugen. Am häufigsten werden S-Pedelecs von Alltags-Pendlern auf dem täglichen Weg zur Arbeit genutzt. Für diese Kategorie gelten spezielle Bestimmungen.

Preislage:
ca. 3.300 – ca. 9.000 Euro

Technik:
Basiert auf City-/Trekking-Pedelec. Oft stark beansprucht durch Vielfahrer (Pendler), d.h. hoher Verschleiß.

Ausstattung:
Anforderungen an Ausstattung unterscheidet sich stark von den Pedelecs 25, da durch Tretunterstützung bis 45 km/h vor dem Gesetz dem Kleinkraftrad (Kl. L1e) gleichgestellt. Rechtlich strengere Vorgaben (Versicherungskennzeichen, Rückspiegel, Mindestprofiltiefe Reifen, Bauteiletausch etc.).

Kundschaft:
Zahlungskräftige Kundschaft mit hoher Beanspruchung (Vielfahrer im Pendlerverkehr), geringe Ausfalltoleranz durch regelmäßigen Gebrauch.

Besonderheiten:
Wird von einigen Besitzern mit abgebautem Kennzeichen und/oder ohne gesetzeskonformer Ausstattung gefahren. Keine Erlaubnis innerorts auf Radwegen zu fahren, in Einbahnstraßen in Gegenrichtung und Fußgängerzonen, auch wenn für Fahrräder freigegeben, auf Waldwegen und auf Wegen, die für Kraftfahrzeuge, Krafträder und Mofas gesperrt sind.

Typische Schadensmeldungen:
Unfälle/Schadensfälle durch gesetzeswidrige Anwendung/Umbauten. Verschleiß wird als Produktmangel angemeldet. Relativ hohes Diebstahlrisiko, da S-Pedelecs oft im Freien abgestellt werden und erfahrungsgemäß nicht ausreichend gegen Diebstahl gesichert werden.

 

Billig-Pedelecs: Enttäuschungen vorprogrammiert

Entwicklung:
Diese Teilkategorie hat in den vergangenen Jahren einen immer größeren Marktanteil eingenommen. Dies liegt u.a. daran, dass diese Pedelecs nicht nur in Fahrrad-Fachgeschäften und im Online-Handel angeboten werden, sondern auch in (Lebensmittel-)Discountern und Baumärkten. Viele Käufer erwerben diese einfachen Pedelecs mit der Hoffnung auf ein gutes Produkt. Diese wird jedoch meist bereits nach kurzer Zeit enttäuscht.

Preislage:
ca. 500 – 1.500 Euro

Technik:
Technisch nicht auf der Höhe der Zeit. Hohes Ausfallrisiko durch Defekte und stark nachlassende Funktion nach kurzer Gebrauchszeit. Niedrige Reichweite. Geringe Qualität von Bauteilen und typischerweise nicht fertig montiert ausgeliefert.

Ausstattung:
Anteil von Ersatz-Akkus am Gesamtpreis überdurchschnittlich hoch. Erfüllen oft nicht die Erwartungen der Kunden. Schwache Bremsen, die den höheren Geschwindigkeiten nicht gewachsen sind. StVZO typischerweise erfüllt.

Kundschaft:
Häufig sehr preisbewusste Kunden oder Kundschaft mit unterdurchschnittlicher Kaufkraft.

Fahrleistung:
Unfallrisiko durch schwache Technik, rapide nachlassende Funktion und schlechtes Licht. Unfallrisiko durch Montagemängel.

Typische Schadensmeldungen:
Defekte werden als Sachbeschädigung deklariert. Produktmängel werden als Privat-Haftpflichtschäden gemeldet. Diebstahl-Anmeldung gegen Ende der (vergleichsweise kurzen) Lebensdauer von Fahrzeug und Akku aufgrund nicht gegebener Ersatzteilversorgung (z.B. Akku).

Neubau vor Fertigstellung

Der Neubau der Zedler-Gruppe nähert sich der Vollendung: Im August erfolgte der Umzug und seither läuft das Tagesgeschäft an der neuen Adresse. Trotz Bauverzögerungen und immer noch laufender Abschlussarbeiten am Gebäude leistet die erweiterte Arbeitsinfrastruktur bereits gute Dienste. Das Ende der Bautätigkeit ist nun absehbar und damit auch der Termin für die offizielle Einweihung mit einem "Tag der offenen Tür".

Schon bevor das Gebäude ganz fertig gestellt und eingerichtet ist, zahlen sich die Investitionen in der täglichen Arbeit bereits aus: Die deutlich größeren Räumlichkeiten ermöglichen es der GDFS, die in Volumen und Komplexität nochmals gewachsene Nachfrage nach Fahrrad-Gutachten effizienter zu bearbeiten. Verschiedene Maßnahmen erlauben es, trotz steigender Auslastung Ihre Aufträge weiterhin schnell zu bearbeiten.

Neben den großzügigen Arbeitsplätzen leistet das besser zugängliche Archiv mit Daten zu Fahrrädern aus den vergangenen 30 Jahren bereits gute Dienste. Auch für die anderen Geschäftsbereiche der Zedler-Gruppe, die Technische Dokumentation, die Prüflabore, die Werkstatt, bedeuten die erweiterten Kapazitäten eine erhebliche Effizienzsteigerung. Immer mehr neue Prüfmaschinen gehen ans Netz und viele Kunden haben bereits im Rahmen von Seminaren und Schulungen von den deutlich größeren Büros profitiert.

Bis zur endgültigen Fertigstellung, dauert es vermutlich noch einige Wochen. Diese bauüblich teils zähen Verzögerungen, haben den ursprünglichen Zeitplan durcheinander gebracht. Momentan werden die finalen Arbeiten am Innenausbau fertig gestellt. Im Oktober wurden im Obergeschoss die Küche und die sanitäre Anlagen eingerichtet; die Schulungsräumlichkeiten und die dazugehörende Terrasse sollen bis Ende November fertig gestellt sein. Umgebungsarbeiten auf dem Grundstück, wie beispielsweise das Eingraben der Brauchwasserzisternen und die Modellierung des Geländes, werden noch einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die offizielle Eröffnungsfeier kann deshalb leider nicht mehr wie geplant im Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des Fahrrades stattfinden. Wir werden diese im Frühjahr 2018 nachholen, sobald das letzte Schräubchen am Haus wirklich eingedreht ist und wir offiziellen Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie unseren Geschäftspartnern den reibungslos laufenden Betrieb und ein vollständig eingerichtetes Gebäude an einem "Tag der offenen Tür" präsentieren können. Ein konkretes Datum für die formelle Einweihung unseres neuen Gebäudes werden wir nach dem Jahreswechsel bekannt geben.

Fertigstellung

Richtfest

Baufortschritt