Fernsehtipp NDR – Markt

Elektrofahrräder im Test: Gefährliche Mängel

Drei Pedelecs unter 1.000 Euro verbrachte die Redaktion in das Zedler-Institut mit der Bitte, diese zu testen. Nicht Betriebsfestigkeit, sondern Montagezustand, Fahrverhalten und Alltagsnutzen sollten unsere Sachverständigen untersuchen. Der gut zehnminütige Beitrag spiegelt die wichtigsten Erkenntnisse unserer jeweils viele Kilometer umfassenden Probefahrten und unserer Montagekontrolle ganz gut wider, aber bei weitem nicht alle.

Nicht ausreichend thematisiert wurden: Schrauben, die im Fahrbetrieb nach wenigen Kilometern abfielen, viel zu geringe Spannungen an manchen Speichen, die erfahrungsgemäß zu Brüchen führen, schwammig zu schaltende Dreigang-Schaltungen die in der Topographie rund um Ludwigsburg in Kombination mit den schwachen Motoren nicht ausreichen und Akkureichweiten, die im Mischbetrieb bei gerade mal 30 bis 40 km liegen, wo typische Fachhandels-Pedelecs unter gleichen Bedingungen 60 bis 70 km kräftig unterstützen.

Unser Fazit dieses Tests ist vor allem, dass der Abstand guter Fachhandels-Pedelecs zu den Angeboten aus dem Internet und aus Kaufhäusern eher größer geworden ist. Gerade was die Erkennung des Fahrerwunsches und dessen Umsetzung angeht, haben die Premium-Antriebshersteller in den vergangenen 3 bis 4 Jahren eine super Arbeit gemacht.
Aber auch das von der Redaktion gut in Szene gesetzte, mangelhafte Fahrverhalten war vor 2 bis 3 Jahren noch allzu oft anzutreffen, selbst bei teuren Rädern. Das Flattern als ein leicht zu visualisierender Indikator eines insgesamt gefährlichen Fahrverhaltens, insbesondere bei Beladung, haben viele Markenhersteller mittlerweile gut im Griff.
Gerade in der Zielgruppe der Best Agers sind dies zwei unerwünschte Phänomene, die in unserer Erfahrung als Fahrrad-Sachverständige wiederholt zu Stürzen führten und bei E-Bikes dieser Billig-Kategorie weiterhin noch führen können.

Im Ergebnis sind die Chancen der Fachhandelsmarken, im Kampf um Marktanteile bestehen zu können, größer denn je. Nun muss nur noch der Fachhandel flächendeckend so aufgestellt werden, dass die deutlich höher gesteckten Erwartungen der Pedelec-Kundschaft an die Servicequalität nicht enttäuscht werden. Das bleibt unserer Meinung nach weiterhin eine große Aufgabe.