Schulen zu Besuch beim Zedler-Institut

Junior-Ingenieur-Akademie

Unser neuer Firmensitz ist auch eine Pro-bono-Investition in die allgemeine Ausbildung: Das Gebäude erlaubt es, die bereits gepflegten Führungen für Schulen auszubauen. Jugendliche kurz vor dem Eintritt in die Arbeitswelt und auszubildende Berufsfachleute erhalten so einen noch umfassenderen Einblick in unsere Arbeit, die 200-jährige Geschichte des Fahrrades und den aktuellen Stand von Innovation und Qualität in der Fahrradindustrie.

Dem Zedler-Institut liegt die solide Schul- und Berufsbildung am Herzen. Darum heißen wir schon seit vielen Jahren regelmäßig Schulen aus verschiedenen Ausbildungsstufen in unseren Räumen willkommen. Neben nahe gelegenen Schulen aus dem Kreis Ludwigsburg wird dieses Angebot auch von weiter entfernten Ausbildungsstätten wie der Bundesfachschule in Frankfurt aufgenommen. Ihr Meisterkurs in der Fachrichtung Zweiradtechnik ist wiederholt zu Besuch beim Zedler-Institut. Diese Führungen für Schulen profitieren auch vom Umzug ins neue Gebäude, weil nun für Prüflabor, Referate und Fahrradmuseum mehr Platz zur Verfügung steht.

Ein speziell eingerichtetes Show-Labor erlaubt es uns, eindrückliche Belastungstests an Fahrrädern, Pedelecs und einzelnen Komponenten vorzunehmen und die Besucher damit für das Thema Sicherheit bei Fahrradkonstruktionen zu sensibilisieren. Das Tagesgeschäft in den eigentlichen Laboren läuft unberührt davon weiter, Prüfaufträge werden mit dem gleich hohen Tempo abgewickelt wie üblich.

200 Jahre Fahrrad in einem Raum

Mehr Platz hat nun auch das Fahrradmuseum: Dieses umfasst mehr als 300 Ausstellungsstücke, die die Entwicklung des Fahrrads von der ersten Laufmaschine bis zu topaktuellen Carbonrädern und dem Pedelec nachzeichnen. Eine Auswahl dieser Fahrräder findet Platz in den hellen, großzügigen Seminarräumlichkeiten im Obergeschoss des Zedler-Institut-Firmensitzes. Sie belegen anschaulich, wie das Fahrrad über die Jahrzehnte hinweg immer wieder eine Vorreiterrolle in der Entwicklung und Fertigung von Fahrzeugen eingenommen hat und wie es bis heute dank stetiger Weiterentwicklung seine Stärken als Sportgerät und Verkehrsmittel ausspielt.

Die erste Führung im neuen Firmensitz des Zedler-Instituts fand Ende November 2017 statt. Die Schüler der Junior-Ingenieur-Akademie des Lichtenstern-Gymnasiums aus Sachsenheim (Baden-Württemberg) zeigten sich beeindruckt von der systematischen Arbeitsweise der Ingenieure und der Vielfalt der Fahrräder, die im Laufe der letzten 200 Jahre auf die Straße rollten.

Anleitungen für die Welt

MTB-Anleitung arabisch

Kein Produkt des Zedler-Instituts hat eine solche Reichweite wie die Anleitungen: 2017 wurden sie, zusammen mit Fahrrädern und Pedelecs, millionenfach in nahezu allen bedeutenden Absatzmärkten der Welt ausgeliefert und tragen somit wesentlich zur Enthaftung unserer Geschäftspartner bei.

Die von unabhängigen Prüfstellen bestätigte und von Radfahrern geschätzte Qualität der Zedler-Bedienungsanleitungen ist in der Fahrradbranche längst kein Geheimtipp mehr: Jedes Jahr gewinnen wir neue Kunden hinzu, die ihre Fahrräder und Pedelecs mit Dokumentationen des Zedler-Instituts ausrüsten. 2017 wurden von den verschiedenen Ausführungen für alle Arten von Fahrrädern und Pedelecs zusammen mehrere Millionen Zedler-Anleitungen in über 80 Ländern in Europa, Nordamerika, Asien, Afrika und Ozeanien ausgeliefert. Damit Radfahrer in den verschiedenen Regionen der Welt mit den Anleitungen auch etwas anfangen können, wurden sie in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Dazu gehören, um nur einige zu nennen, Englisch, Finnisch, Griechisch, Russisch, Japanisch, Chinesisch simplified und traditional sowie Arabisch.

 

RR-Anleitung japanisch

Bedürfnisgerechte Ausführungen als Erfolgsrezept

Die Anleitungen sind nicht nur sprachlich an die jeweiligen Länder angepasst, sie erfüllen auch die jeweiligen gesetzlichen Anforderungen. Damit bieten sie den Herstellern Enthaftung in rechtlichen Belangen. Darüber hinaus erhöhen sie die Zufriedenheit der Radfahrer mit dem erworbenen Gesamtpaket Fahrrad oder Pedelec, was sich nachweisbar auch positiv auf die Zufriedenheit mit den jeweiligen Marken auswirkt.

Der maßgeschneiderten Anpassung ist damit aber noch nicht genug: Jeder Hersteller kann sich Zedler-Anleitungen auf seine Bedürfnisse hin angepasst individualisieren lassen. Das Angebot reicht von der markenneutralen, schnell und in kleiner Auflage verfügbaren Basisanleitung bis zur komplett individuell gestalteten Premium-Ausführung. Eine Übersicht aller angebotenen Anleitungstypen finden Sie auf unserer Webseite.

Eine Startrampe für frische Fahrrad-Ideen

Jury und Preisträger

Auch 200 Jahre nach seiner Erfindung ist das Fahrrad noch nicht fertig – ständig entstehen neue Firmen, die mit frischen Ideen das Fahrrad und seine Nutzungsmöglichkeiten weiterentwickeln. Fünf solcher Jungunternehmen wurden am ersten Startup Cycling Pitch in Berlin ausgezeichnet, wo Dirk Zedler in der Jury mitwirkte.

Anfang November lud das Fahrradbranchen-Netzwerk Bikebrainpool zur ersten Startup Cycling Konferenz ein. Ziel der Veranstaltung war es, mehr Innovationen in die Fahrradbranche zu bringen und so die Rolle des Fahrrads für die urbane Mobilität von Morgen zu stärken. Im Zentrum stand der Kontakt zwischen jungen, ideenreichen Unternehmen mit Förderern, Kapitalgebern und etablierten Branchengrößen. Dazu gehörte auch der Startup Cycling Pitch, bei dem 19 Teams von jungen Unternehmen um die Gunst einer Fachjury und des Publikums warben. Fünf davon durften sich am Ende über eine Auszeichnung freuen, zu der auch umfassende Unterstützung bei der Markteinführung durch Mitglieder des Bikebrainpool gehören.

Jury-Mitglied Dirk Zedler zeigt sich beeindruckt von der Leistung der jungen Unternehmen: „Viele Teilnehmer des Startup Cycling Pitch sind überzeugte Radfahrer und haben aus ihrer eigenen Erfahrung heraus faszinierende Ideen entwickelt, um das Fahrrad an die heutigen Bedürfnisse anzupassen. Bei der Realisierung und Vermarktung ihrer Ideen nutzen sie geschickt und mit hoher Professionalität die Möglichkeiten der digitalen Revolution und bereiten so dem Fahrrad den Weg in die Zukunft.“

Marktgerechtes Prüfen – Advanced-Plus XXL

Erhöhte Beanspruchung des Steuerkopfbereichs

Neben den bekannten Advanced- und Advanced-Plus-Standards prüft das Zedler-Institut seit einiger Zeit mit Advanced-Plus XXL-Fahrräder erfolgreich bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 170 Kilogramm. Warum das so ist?

85 bis 89 Kilogramm wiegt der durchschnittliche Mann in der D-A-CH-Region. Hätten Sie es gewusst? Macht nichts….oder doch, denn was soll uns das Gewicht im Zusammenhang mit Fahrrädern sagen? Das ist recht einfach zu beantworten: Wer nur nach ISO prüft, testet seine Fahrräder schlicht am Markt unserer Region vorbei.

Die ISO-Normen gehen nämlich implizit von einem Gesamtgewicht, d. h. Fahrrad, Fahrer und Gepäck zusammengerechnet, von 100 Kilogramm aus. Eine einfache Rechnung mit dramatischem Ergebnis: Für mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Männer ist ein typisches City- oder Trekkingrad mit einem Gewicht von gängigen 16 Kilogramm schlicht nicht ausreichend geprüft. Bei Pedelecs sieht es nicht besser aus.

Das und nicht mehr decken die Normprüfungen ab. Ein Systemfehler ist das nicht, da die weltweit erarbeiteten und akzeptierten ISO- und EN-Normen absolute Mindestanforderungen darstellen, die jedes Fahrrad, z.B. auch solche für 149 € aus dem Baumarkt, erfüllen müssen.

In anderen Ländern ist das Gewichtslimit gar kein Thema. In China liegt das Durchschnittsgewicht von Männern bei rund 70 Kilogramm, in Japan sogar nur bei 69 Kilogramm. Sie dürfen beim nach ISO-Norm geprüften Beispielrad sogar noch reichlich Gepäck mitnehmen.

Das E- macht mobil

Dass dem Thema Gewicht immer mehr Bedeutung zukommt, liegt auch an der E-Mobilität.

  • Pedelec-Fahrer fahren erwiesenermaßen mehr.
  • Der Motor verleitet dazu, Gepäck mitzunehmen.
  • Immer mehr schwere Fahrer werden durchs Pedelec mobil.
  • Berge sind im Gegensatz zu früher kein Hindernis mehr, aber anschließend geht es bergab.
  • Der Motor macht die E-Biker schneller.

Im Ergebnis berichten ehrliche Hersteller, dass das Thema Materialversagen tendenziell wieder zugenommen hat. Auch Bauteile, die jahrelang unverdächtig waren, z.B. Gepäckträger von Pedelecs, sind nun vermehrt von Brüchen betroffen.

Logisch daher, dass ein seriöser Anbieter, der am weltweiten Markt agiert, gut daran tut, deutlich über die Norm hinaus zu prüfen. Nur so kann er die Zufriedenheit und auch die Sicherheit seiner Kundschaft langfristig sicherstellen.

 

Höhere Gewichte, mehr Geschwindigkeit beim Pedelec

Standards oberhalb der normativen Mindestanforderungen nach ISO und EN

Basierend auf Messdaten aus Realdatenerfassungen, aus vielen tausend Gutachten über Fahrradunfälle, aus Gesprächen mit unseren Kunden über deren Reklamationsgeschehen und anhand internen Benchmarkings haben wir seit Jahren eigene Standards etabliert.

Mit Advanced haben unsere Kunden sehr gute Erfahrungen gemacht, bis zu einer Gewichtsfreigabe von 120 Kilogramm beim Fahrrad und 130 Kilogramm beim Pedelec.

Bei Advanced-Plus liegen positive Erfahrungen für Fahrräder mit zulässigen Gesamtgewichten bis 140 Kilogramm bzw. 150 Kilogramm beim Pedelec vor.

Mit einem Limit von 170 kg setzt Advanced-Plus XXL noch ein Niveau darüber, das – glaubt man den frei zugänglichen Statistiken über die Gewichtsverteilung – mehr Menschen mit gutem Gewissen aufs Fahrrad und E-Bike bringen kann.

 

Das Kleingedruckte

An dieser Stelle müssten sehr viele Anmerkungen gemacht werden, denn Haltbarkeit kann mit einem einzelnen Test zwar grob eingegrenzt, aber nicht abschließend verbrieft werden. Daher exemplarisch:

  • Aufgrund von Fertigungstoleranzen kann niemand wissen, ob ein besonders gutes Bauteil, ein schlechtes oder eines aus der mittleren Fertigungsqualität geprüft wurde.

  • Die Hebelverhältnisse ändern sich je nach Rahmengröße und somit ändern sich im Ergebnis die Belastungen.

  • Das zulässige Gesamtgewicht ist insbesondere bei City-/Trekkingräder und deren Verwandten mit Motor das die Belastung bestimmende Thema. Beim MTB dominiert dagegen der Einsatzbereich. Daher gelten die Gewichtslimits ausschließlich für City-/Trekkingräder oder analog zu ASTM für solche der Kategorie II.

Gerne besprechen wir adäquates Prüfen für Ihre Produkte und im Abgleich mit Ihren Nutzergruppen.