25 Jahre Kampf gegen den Murks – Dirk Zedler deckt mit Gutachten und aufwändigen Labor-Tests schonungslos mangelhafte Produkte der Fahrradindustrie auf. Wir durften auch die geheimsten Ecken im Zedler Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit in Ludwigsburg besuchen, wo fotografieren normalerweise streng verboten ist.
Am 1. April 1993 setzte sich Diplom-Ingenieur Dirk Zedler in einem umfunktionierten Kinderzimmer an einen Schreibtisch und beschloss, ab sofort Fahrrad-Gutachter zu sein. Es war die Zeit, als der Leichtbauwahn in der Mountainbike-Szene schauerliche Blüten trieb. Kurbeln und Vorbauten wurden bis zum Gehtnichtmehr befräst, Lenker und Rahmen "auf gut Glück" laminiert. Das Zeug brach reihenweise.
Dennoch waren die ersten Jahre für Zedler zäh. Er spielte mit dem Gedanken, hinzuschmeißen. Das Thema Sicherheit spielte für die Firmen damals noch keine allzu große Rolle. Die Ingenieure waren mehr damit beschäftigt, an den technischen Raffinessen zu feilen. Scheibenbremsen, Federungen, Schaltungen – es gab ja auch wirklich reichlich zu tun.
Mit dem Siegeszug von Carbon wurden Labor-Tests ab Mitte der Nuller-Jahre immer wichtiger. Zedler, der sich inzwischen mit Prüfständen für das Rennrad-Magazin TOUR einen Namen gemacht hatte, baute seine Firma nach und nach zum Prüflabor aus. Parallel dazu entwickelte er auch den Labortest nebst der dazu gehörigen Prüfmaschinen für den Delius Klasing Verlag, zu dem auch BIKE und FREERIDE gehören.
Seit das Prüflabor Zedler 2010 zum Institut umstrukturiert wurde – wozu der Nachweis wissenschaftlicher Arbeit nötig war – schicken Firmen aus Asien, Europa und den USA fast im Tagesrhythmus Rahmen und Teile, um die Haltbarkeit testen zu lassen. Die Branche hatte das Thema Sicherheit für sich entdeckt. Und daran hat Dirk Zedler zweifellos einen großen Anteil. In BIKE 4/2019 haben wir dem unermüdlichen Kämpfer für Produktsicherheit eine ausführliche Porträt-Story gewidmet.
Lesen Sie den gesamten Artikel hier.
(...)
Autor/Foto: Henri Lesewitz