Man tauschte zwei Tage lang Erkenntnisse aus über ein Produktsegment, das bisher ein Schattendasein führt: das schnelle Pedelec. Warum das? Weil man den Rädern von der schnellen Sorte eine bessere Zukunft durchaus zutraut und weil man Erkenntnisse über die entstehenden höheren Belastungen sicherlich gut nutzen kann, um auch andere Gattungen angemessen einzuordnen. Ein weiterer Experten-Workshop über E-Mountainbikes wurde jedenfalls gleich angeregt.
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Dirk Zedler: CE-Kennzeichnung
Dirk Zedler hatte auf der VSF-Mitgliederversammlung einen Vortrag gehalten über die CE-Kennzeichnung. Daher gehen wir hier nur auf einige weitere Aspekte ein, die er in Berlin nannte.
So sollte künftig auch eine Gebrauchsdauer in der Betriebsanleitung angegeben werden sowie Hinweise zur Entsorgung des Produkts. Entlastung bietet die richtige Auslegung des Begriffs "Sicher": Nur weil es ein noch sichereres Produkt gibt, ist ein Produkt allein noch nicht unsicher. Die Existenz hochwertiger Scheibenbremsen beweist also nicht, dass eine HS 33 unsicher wäre. Auf jeden Fall aber muss ein Produkt richtig gekennzeichnet sein. Dort muss sich auch eine Kontaktanschrift des Anbieters befinden; falls das nicht möglich ist, muss sie auf der Verpackung stehen.
Der Hersteller muss Stichproben durchführen und ein Beschwerdebuch führen. Zedler hat schon Fälle erlebt, in denen der Serviceleiter, der Produktionsleiter und der Produktmanager eines Unternehmens unterschiedliche Erkenntnisse über Reklamationen hatten, ihre Erkenntnisse aber nicht zusammengeführt hatten. Eine einfache Excel-Liste, in der alle Beteiligten die ihnen bekannten Reklamationen eintragen, würde schon weiterhelfen. Aufgrund dieser Liste könnte man Produkte mit hoher Reklamationsrate auslisten.
Zedler weist nochmals auf die Notwendigkeit einer Risikoanalyse hin. Unter anderem ist dabei zu berücksichtigen, dass Pedelecs im Schnitt 5 Stundenkilometer schneller fahren als normale Fahrräder und dadurch einer höheren Belastung ausgesetzt sind.
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Autor: Michael Bollschweiler