Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

RadMarkt 09/2002
Lesedauer 2:10 Minuten

Wissen ist Macht

Auf der einen Seite wirft man Fahrradhändlern manchmal vor, sie seien zu technikverliebt. Auf der anderen Seite ist der Weiterbildungsbedarf selten so mit Händen zu greifen wie in der Fahrradtechnik. Mit den Neuentwicklungen muss das Wissen Schritt halten. Wir dokumentieren hier einige Fachvorträge zum Thema, die auf dem Fachkongress "Fahrrad.Markt.Zukunft" in Bremen gehalten wurden.

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Leichtbau erfordert Umdenken in der Werkstatt

Die Erläuterung wichtiger Fachausdrücke mit anschaulichen Beispielen war ein zentraler Bestandteil im Vortrag des Fahrradsachverständigen Dirk Zedler. Es wurden Begriffe wie Steifigkeit, die den Widerstand gegen Biegung beschreibt, oder Festigkeit, die ein Maß für den Widerstand gegen Versagen ist, erläutert. So weit sind sie vielleicht noch relativ geläufig. Weniger bekannt ist die Bruchdehnung. Das ist das Maß für die Verformung, die ein Bauteil bis zu seinem Brechen erreicht.

Mit einem anschaulichen Beispiel dazu war Zedler bereits voll im Thema: Bei einem Auffahrunfall mit dem Fahrrad kann eine Stahlgabel so weit verbiegen, dass sich der Radstand um mehrere Handbreit reduziert. Eine Carbongabel bricht, ohne sich bleibend zu verformen. Anschließend können beide Bruchstücke aneinandergesetzt werdenm das Bauteil hat seine ursprüngliche Form erhalten. Diese Beispiele machen auch deutlich, weshalb solche Bauteile nach Stürzen kritisch zu betrachten sind. Im Zweifelsfall lieber den Hersteller um Rat fragen oder ersetzen, auf jeden Fall den Kunden informieren! Bauteilschäden sind nicht durch Verformungen erkennbar. Auch Alu oder Magnesium sind wegen ihrer geringen Bruchdehnungen problematischer als Stahl.

Immer wieder trifft man auf Fahrradkomponenten, die nicht zu Ende entwickelt wurden oder bei denen statt Funktionalität nur Optik oder Preis entscheidend sind. Gerade bei Leichtbauteilen ist der Händler gefordert, adäquat zu verkaufen und kompetent zu montieren. Verlangt der 90-Kilo-Mann eine ultraleichte Carbonstütze für sein Hardtail, müssen die Alarmglocken klingeln.

Der Aufbau eines Rades mit exklusiven Leichtbauteilen verlangt viel Wissen und Sorgfalt. Oft sind es nicht Einzelteile, die Probleme aufwerfen. Die entstehen erst durch ungünstige Kombinationen, durch eine Verkettung von Fehlern. Wer einen Aheadsetvorbau auf einem Gabelschaftrohr mit Gewinde montiert, dem sei nicht mehr zu helfen, mag man getrost meinen. Dirk Zedler aber weiß von solchen Fällen aus der Praxis zu berichten.

Also ist es kein Wunder, dass erst recht bei der Montage von Velos, die das technische Niveau von Formel-1-Boliden haben, Fehler unterlaufen. So ist es beispielsweise eine Todsünde, Klemmstellen an Carbonteilen zu fetten. Stattdessen ist eine Erhöhung der Reibung zwischen den Bauteilen anzustreben. Das gelingt bei der Paarung Aheadvorbau-Carbongabelschaftrohr mit sandgestrahlten, also angerauhten Buchsen. Eingesetzte Gewindebuchsen in Carbonrahmen sind sehr wohl vor der Montage zu fetten, um Korrosion zu vermeiden und eine spätere Demontage zu erleichtern.

Auch ist nicht jeder Hightechwerkstoff für jeden Einsatz geeignet. Niroschrauben sind nicht dauerschwingfest, sind somit ungeeignet für Klemmung von Lenker, Vorbau und Sattel. Oder der Titan mit seiner gegenüber Stahl wesentlich höheren Elastizität. Rahmen aus diesem Werkstoff werden angesichts dieser Eigenschaft wegen ihres Fahrkomforts geschätzt. Werden jedoch Schrauben aus diesem Material für schwellend beanspruchte Verbindungen wie die Sattelklemmung eingesetzt, ist das schlicht falsch; die Verbindung kann sich lösen.

Es zeigt sich, dass zum Aufbau von Edelhobeln viel Wissen und Erfahrung gehört.

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