Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

SAZbike 11/2022
Lesedauer 1:30 Minuten

Sicherheitsplus für Lastenräder

Die Fahrradindustrie tüftelt an schwereren Lastenrädern, bald kommen neue Normen. Die Folgen sind innerhalb der Branche umstritten, doch das wildwüchsige Segment braucht Regeln.

Wenn die Straße zu steil, die Last zu schwer oder die Untersetzung zu groß ist, ist Schluss – irgendwann kann man das nicht mehr treten. Bei einem voll beladenen Lastenrad kann selbst das Anfahren bergauf an der Ampel zum Problem werden. Der Radlogistikverband Deutschland (RLVD) sieht darum Handlungsbedarf. Dessen Vorsitzender Tom Assmann meint: ,,Moderne Lastenräder für Gewerbe und Logistik sowie serielle Hybridantriebe kommen in hügligen Städten und bei steilen Auffahrten, zum Beispiel Tiefgaragen, schnell an die Grenzen. Hier muss gesichert sein, dass Lastenräder auch beladen immer sicher am Hang anfahren können. Dafür braucht es Lösungen." Er fordert stärkere Motoren als die bisher am Pedelec erlaubten 250 Watt. Das Problem: Mit stärkeren Motoren würden Lastenräder ihren aktuellen Rechtsstatus als Fahrräder verlieren und damit auch begehrte Privilegien wie die Nutzung ohne Führerschein, ohne Kennzeichen, ohne Versicherung, ohne Helm sowie das Recht auf Radweg.

Stärkere Motoren für 650-Kilo-Räder

Assmann sucht darum eine neue Lösung: „Als Verband stehen wir einer neuen, zusätzlichen Fahrradklasse für schwere Lastenräder mit mehr Motorleistung bei gleicher Geschwindigkeit offen gegenüber. 1.000 Watt, wie auf EU-Ebene diskutiert, halten wir für denkbar. Es geht uns nicht darum, schneller zu fahren, sondern sicheres Fahren zu gewährleisten. Die Geschwindigkeit bleibt bei 25 Stundenkilometern. Die aktuelle Pedelec-Klasse für Lastenräder soll bestehen bleiben." Die neue Fahrzeugklasse ist eine schlaue Forderung, um den 1.000-Watt- Motor durchzusetzen, weil eine Änderung der Pedelec-Norm schwierig wäre. E-Bike- Hersteller befürchten, dass dann die für den Verkauf so entscheidende rechtliche Einstufung des Pedelecs als Fahrrad gefährdet wäre. Durch eine neue Kategorie in der Straßenverkehrszulassungsordnung für Schwerlastenräder umgeht man diese mögliche Diskussion.
 
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Das Pedelec muss ein Fahrrad bleiben

Branchenintern werden die immer schwerer beladenen Lastenräder hitzig diskutiert. Es geht um den Rechtsstatus des Pedelecs, den Goldesel der Branche. Manche sehen eine wahre Damokles-Streitaxt dräuen, sollten alle Pedelecs aufgrund von Lastenradärger stärker reguliert werden. Die Folgen von Typgenehmigung, Führerschein, Nummernschild und Radwegverbot wären gravierend; viele führende Fahrradexperten mahnen zu höchster Sensibilität.
 
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Mit dem Gewicht steigt die Betriebsgefahr

Dirk Zedler, Geschäftsführer des Zedler Prüfinstituts, warnte bereits im März 2021 eindringlich vor immer schwereren Lastenrädern: „Ein Lastenrad mit über 300 Kilogramm Gesamtgewicht ist für mich kein Fahrrad mehr.“ Schon das Abstellen großer schwerer Räder auf dem Gehweg ist zwar legal, kann aber Konflikte verursachen. „Und auf dem Radweg haben bis zu 800 Kilogramm schwere Lastenräder erst recht nichts verloren, weil damit Unfälle viel gefährlicher sind als mit Fahrrädern. Das scheint mir nur eine Frage der Zeit, bis Juristen hier die sogenannte Betriebsgefahr diskutieren werden." Diese steigt mit Masse und Geschwindigkeit. Fahrradfahrende werden dabei niedrig angesetzt, üblicherweise direkt über dem Fußgänger. Doch je schwerer Fahrräder werden, desto höher stuft die Justiz deren Betriebsgefahr ein. „Wenn es ganz schlecht kommt, werden wir dann nicht mehr als die gefährdeten Verkehrsteilnehmer eingestuft, sondern als diejenigen, von denen Gefahr ausgeht. Damit würde sich die Rechtsprechung zu Ungunsten von Radfahrenden ändern. Und es gibt einflussreiche Größen, die das Pedelec gerne als Kraftfahrzeug eingestuft sehen würden, etwa Versicherer. Und vermutlich auch mancher Autohersteller", befürchtet Zedler.
 
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Autor: Tillman Lambert

 

 
 

 

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