Seine Arbeitsmotivation umschreibt Dirk Zedler mit den Worten, dass er die Fahrradbranche durch die Weitergabe von Wissen und Erfahrung professionalisieren möchte. Durch eine stärkere Professionalisierung erhofft er sich weniger Unfälle, die Gleichberechtigung von Fahrrädern gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern, eine höhere Fahrradqualität sowie weniger Sondermüll bei der Fahrradproduktion, insbesondere mit dem Werkstoff Carbon. In diesem Jahr feiert sein Institut nun 20-jähriges Jubiläum. Zwar gründete Zedler sein Büro bereits 1993, aber 1994 erfolgte die öffentliche Bestellung zum Sachverständigen für Fahrradtechnik sowie der Bau der ersten Prüfmaschine für Fahrräder, was als Initialzündung für die Untersuchungen der Steifigkeit bei sportlichen Fahrrädern gilt.
Neben Veröffentlichungen in diversen Branchenmedien war für Zedler von vornherein das Erstellen von Betriebsanleitungen ein wichtiger Punkt seiner Arbeit. Das führte 2005 zur Gründung der Partnerfirma Claudia Zedler – Technische Dokumentation. Das Unternehmen erarbeitete Bedienungsanleitungen und erforschte Prüfgeräte für Fahrräder. Fünf Jahre später ging daraus das heute bekannte Zedler – Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit hervor. Das Kennzeichen der neuen GmbH ist das deutlich vergrößerte Prüflabor und ein stark forciertes Geschäftsfeld. Gerade beim Erstellen von Gutachten für Gerichte, Versicherer, Firmen und Privatpersonen machte sich Zedler einen Namen. Mittlerweile werden jährlich rund 750 Gutachten zu fahrradspezifischen Problemen erstellt. Bis heute hat die Innovationsvielfalt des Instituts nicht nachgelassen: Alleine in diesem Jahr entwickelte das 16-köpfige Team um Dirk Zedler ein neues BCS-Prüfsystem für gefederte Fahrräder sowie ein dynamisches Ermüdungsprüfsystem für das Gesamtsystem Lenker-Vorbau und Federgabel.
Die fachliche Seite ist für Dirk Zedler die eine Sache, die soziale die andere. Sein Institut arbeitet mit drei Schulen aus der Region zusammen, um dort Fahrradwerkstätten zu errichten. Seit 2004 ist der Betrieb der erste Ausbildungsbetrieb für Fahrradmonteure in Baden-Württemberg. Hinzu kommen Projekte mit sozialen Einrichtungen, die sich für Kinder in Afrika engagieren. Beispielsweise wurden an "Fahrräder für Afrika" Räder gespendet oder Beträge an "Ärzte ohne Grenzen" überwiesen. Zusätzlich wird der innerbetriebliche Umweltschutz groß geschrieben und auch die Mitarbeiter werden zum Fahrradfahren animiert. Das brachte dem Institut 2011 den zweiten Platz bei der Bundesauszeichnung zum "Fahrradfreundlichsten Betrieb" ein.
Autor: Thomas Geisler