Unterstützung vom Ludwigsburger E-Bike-Experten Dirk Zedler
„Marktcheck“ wird vom Ludwigsburger Experten und Sachverständigen für Fahrräder und Elektrofahrräder, Dirk Zedler unterstützt. Schon bei der Wartungsannahme fallen Probleme auf. Nur bei einem Händler nimmt sich das Personal die Zeit, zusammen mit dem Kunden das E-Bike vorab zu inspizieren. In anderen Werkstätten sind die Angestellten auch auf Nachfrage nicht dazu bereit. Die Konsequenz: In einem Fall soll die Reparatur statt prognostizierter 70 Euro am Ende rund 1.000 Euro kosten - immerhin fragt die Werkstatt vorher beim Kunden nach. Auch bei den Werkstattarbeiten gibt es eklatante Mängel. Ein E-Bike in ursprünglich gutem Zustand kommt von der Wartung mit einem nicht richtig festgezogenen Lenker zurück. Der Sachverständige Dirk Zedler ist entsetzt: „Das ist eine Sechs, absolut ungenügend. So ein Fahrrad darf niemals in den Verkehr.“ Der betroffene Händler, einer der größten in Baden-Württemberg, gesteht den Fehler auf Nachfrage von „Marktcheck“ ein und verspricht eine umfassende Überprüfung der Prozesse in seiner Werkstatt.
Professionelle E-Bike-Inspektion
Die professionelle Annahme sei eine Grundvoraussetzung, an der man eine kompetente Werkstatt erkennen könne, sagt Dirk Zedler. „Vom Händler des Vertrauens sollte man erwarten, dass er einen, wenn man zur Inspektion kommt, ordentlich annimmt und dass dieses Gespräch mindestens zehn Minuten dauert und kompetent geführt wird.“ Auch beim „Marktcheck“-Test hat die Werkstatt mit einer professionellen Annahme auch die beste Leistung bei der Wartung gezeigt.
Fachpersonalmangel bei der Reparatur und Wartung von E-Bikes
Ein grundlegendes Problem der Branche ist der Fachpersonalmangel. Der Händler mit der ungenügenden Werkstattleistung verkauft seit vielen Jahren E-Bikes, beginnt aber erst in diesem Herbst mit der Ausbildung des ersten Zweiradmechatronikers. Kein Einzelfall, gibt Werner Metzger von der Zweiradmechaniker-Innung Baden-Württemberg zu: „Ohne Meister, der dann auch die Ausbildereignung hat, kann ich keinen Zweiradmechatroniker ausbilden. Das ist das Problem von vielen Betrieben, die ihren Schwerpunkt auf den Handel gesetzt und die Werkstatt vernachlässigt haben in den letzten Jahren. Jetzt kommt der Bumerang, jetzt kommen die ganzen Reparaturen. Und die Werkstatt ist von der Kapazität her nicht in der Lage, diese aufkommenden Stückzahlen zu bewältigen.“
Autor: ots