Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

Ludwigsburger Kreiszeitung, 27.04.2017
Lesedauer 2 Minuten

„Fahrrad pur bleibt weiter populär“

Das Fahrrad liegt im Trend – im Alltag, in der Freizeit oder für den Weg zur Arbeit. Und auch die wirtschaftliche Bedeutung des Rades steigt.

Immerhin: Deutschland ist nicht nur Autoland, es ist auch der größte Markt für Fahrräder in Europa und rangiert bei der Produktion von Rädern und Zubehör europaweit an zweiter Stelle (gemeinsam mit Rumänien) und hinter Italien (Platz 1). Bundesweit gibt es etwa 73 Millionen Fahrräder (gegenüber 45,1 Millionen Autos). Und laut dem aktuellsten Fahrradmonitor Deutschland aus dem Jahr 2015 gibt es pro Haushalt 2,4 Fahrräder. Damit ist der Drahtesel weiter verbreitet als jedes andere Verkehrsmittel. Galt das Fahrrad vor einigen Jahrzehnten noch als Verkehrsmittel für Menschen, die sich kein Auto leisten konnten, kann davon heute keine Rede mehr sein. Und aus wirtschaftlicher Sicht ist das Rad längst ein bedeutender Faktor: Nach Angaben des Zweirad-Industrieverbandes (ZIV) steht die Fahrradwirtschaft bundesweit für 278 000 Vollzeitarbeitsplätze und für einen Gesamtumsatz von 16 Milliarden Euro (einschließlich Tourismus).
 
Die deutsche Fahrradindustrie (Räder, Teile, Zubehör und Komponenten) setzte 2016 laut ZIV insgesamt 5,2 Milliarden Euro um; davon brachten 4,05 Millionen verkaufte Fahrräder und E-Bikes einen Umsatz von insgesamt 2,6 Milliarden Euro (plus sieben Prozent). Dabei war 2016 aufgrund der Witterungsverhältnisse für die Branche eher ein schwieriges Jahr, weshalb der Verkauf von Fahrrädern um 6,9 Prozent unter dem Vorjahr lag. Dass es dennoch zu einer Umsatzsteigerung kam, ist nach ZIV-Angaben vor allem durch die erneute Steigerung bei den E-Bike-Verkäufen zu erklären. Dies führte zu einem höheren Durchschnittsverkaufspreis pro Rad (inklusive E-Bike) von 643 Euro (plus 15 Prozent). Beim E-Bike-Absatz wurden die Erwartungen im vergangenen Jahr nämlich erneut übertroffen: Die Händler verkauften 605 000 Elektroräder (plus 13 Prozent). Eine Zahl, von der deutsche Autobauer nur träumen können. Sie verkauften 2016 zusammen gerade mal etwa 23 000 E-Fahrzeuge.
 
Inzwischen ist der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt auf 15 Prozent gestiegen. Mittelfristig rechnet der ZIV mit bis zu 20 Prozent, langfristig mit etwa 30 Prozent Marktanteil am Gesamtradmarkt. Allerdings gibt der Fachverband „Verbund Service und Fahrrad“ (VSF) bei aller Begeisterung für das E-Bike zu bedenken, dass immer noch gut 95 Prozent aller verkauften Fahrräder keinen Elektromotor haben.
 
VSF-Geschäftsführer Albert Herresthal erwartet bei E-Bikes in den kommenden Jahren eine „weitere Zunahme des Marktanteils auf etwa 20 Prozent. Wir gehen davon aus, dass sich der Marktanteil in dieser Größenordnung einpendeln wird.“ Zugleich betont Herresthal: „Fahrrad pur ist und bleibt ungebrochen populär.“ Lag der Fahrradbestand vor zehn Jahren bei 69Millionen, sind es inzwischen 73 Millionen Räder. „Die Fahrradnutzung wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Dazu tragen die Förderprogramme der Länder, insbesondere in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin und Hamburg, sowie des Bundes mit der Förderung von Radschnellwegen ebenso bei wie das Bedürfnis nach gesunder Mobilität“, sagt Herresthal. Und mit Blick auf die zu erwartenden Einschränkungen in Ballungsgebieten durch die Feinstaubproblematik sieht er im „Fahrrad oder E-Bike die perfekte Alternative“.
 
Von der positiven Entwicklung in der Fahrradwirtschaft profitiert auch die Fahrradbranche in Baden-Württemberg erheblich. 10,1 Millionen Räder sind im Südwesten unterwegs. Laut einer Untersuchung des VSF im Rahmen der Radstrategie der Landesregierung wurden im Land 863 Unternehmen ermittelt. Sie tummeln sich beispielsweise in der Herstellung von Fahrrädern, Teilen, Zubehör und Komponenten, sind etwa Zulieferer von Rohstoffen oder Werkzeugen, agieren als Dienstleister (Sachverständige/Prüfinstitute), sind Händler, zumeist mit Werkstätten, oder im Fahrradtourismus aktiv.
 
Mit insgesamt rund 31 700 Mitarbeitern erzielt die Fahrradwirtschaft im Südwesten einen Umsatz von etwa 2,1 Milliarden Euro; davon entfallen 731 000 Euro auf den Radeinzelhandel, eine Milliarde auf Radtourismus sowie 358 000 Euro auf Herstellung von Rädern, Zubehör oder Komponenten. Die Beschäftigten verteilen sich in Baden-Württemberg laut Erhebung auf viele mittlere und kleine Betriebe: 3300 entfallen auf den Radeinzelhandel, 24 000 auf den Fahrradtourismus und 4400 auf Hersteller.
 
Dabei zeigt die Erhebung auch, dass einige der Unternehmensstandorte in der Region Stuttgart liegen – ebenso auch im Kreis Ludwigsburg. Neben 35 Fahrradeinzelhändlern im Kreis gibt es auch drei Großhändler/Importeure, vier Dienstleister, wie etwa das Prüfinstitut Zedler in Ludwigsburg oder der Fahrradtourismusanbieter DNV Touristik in Kornwestheim. Und mit FXX Cycles (Ludwigsburg) gibt es sogar einen Fahrradhersteller. Außerdem sind im Kreis sieben Hersteller von Komponenten/Zubehör einschließlich Fahrradbekleidung tätig. Dazu zählen etwa KED-Helmsysteme in Freiberg, Unior Deutschland (Remseck) mit Fahrradwerkzeugen oder Accurate in Korntal-Münchingen mit Akku-Systemen für E-Bikes. Oder auch die Firma Holmenkol in Ludwigsburg, die auch Schmierstoffe für Räder herstellt.
 
Autor: Autor: Hans-Dieter Wessbecher
 

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