Unter den Teilnehmern waren Vertreter der Fahrradbranche sowie der Politik, darunter auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Elke Zimmer, Ministerialrat Markus Decker aus dem Wirtschaftsministerium sowie auch die Ludwigsburger Grünen. Landtagsabgeordnete Silke Gericke.
Hermino Katzenstein, Grünen-Landtagsabgeordneter und Initiator des ,,Parlamentskreises Fahrrad", betonte bei der Begrüßung: ,,Das Fahrrad spielt nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine gewichtige Rolle in Baden-Württemberg." Gründer und Geschäftsführer Dirk Zedler zeigte am Beispiel des Zedler-Instituts für Fahrradtechnik und -Sicherheit, dass die Fahrradwirtschaft weit mehr sei als der offensichtliche Verkauf und die Reparatur von Fahrrädern und E-Bikes im Handel. Zudem forderte er: „Die Nutzbarkeit des Fahrrads muss erhöht werden werde, damit nach dem Corona-Verkaufsrausch kein Kater kommt.“ Der Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV), Burkhard Stork, sagte mit Blick auf das Fahrrad als Wirtschaftsmotor in Baden-Württemberg: „Das Produkt Fahrrad ist Teil der Lösung für viele drängende Probleme der heutigen Zeit: Klimawandel, Bewegungsmangel, gesellschaftliche Teilhabe, Lebensqualität im Quartier und vieles mehr!“ in einer offenen Diskussion haben sieben Vertreter aus der Fahrradwirtschaft mit acht Vertretern aus der Politik (Grüne und CDU) offen diskutiert, unter anderem über Themen wie das Wachstum der Branche in den vergangenen Jahren und seine Auswirkungen, den Fachkräftemangel in der Branche, die Anpassung der Fahrradinfrastruktur an die Gegebenheiten, die schwierige konjunkturelle Lage und die Transformation des Verkehrs.
Dabei wurden Erwartungen und Forderungen an die Politik formuliert:
- Mehr Investitionen in Aus- und Weiterbildung, zum Beispiel dezentrale Schulen für Zweiradmechatroniker in Baden-Württemberg und die Einrichtung einer Professur für Fahrradingenieurswesen.
- Umschulungsmöglichkeiten für Mitarbeiter aus dem Automotivebereich, einer riesigen Branche gerade in der Region Stuttgart, die vor einer gewaltigen Transformation steht.
- Ausbau der Fahrradinfrastruktur für die vielen potenziellen Pendler, die in den vergangenen Jahren hochwertige Fahrräder und Pedelecs erworben oder geleast haben und mit einer besseren Infrastruktur gerne vom Auto auf das Fahrrad umsteigen wollen.
- Abschaffung der Zwei-Meter Regel in den Wäldern, mit der Baden-Württemberg eine unnötige Ausnahmeregelung aufrechterhält. Nach der Regel ist in den Wäldern im Südwesten das Fahrradfahren nur auf Wegen gestattet, die breiter als zwei Meter sind.
- Radwegefreigabe für S-Pedelecs, zumindest außerhalb von Ortschaften.
Autor: (red)
Foto: Zedler-Institut