Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

Südwestumschau, 04.09.2017
Lesedauer 2:50 Minuten

Zurück in die Zukunft

Mobilität – Nichts Neues mehr nach 200 Jahren Fahrrad? Ludwigsburger Forscher sehen die Technik als noch nicht ausgereizt. 

Im Ludwigsburger Zedler-lnstitut: Die Fahrradtests sind streng, die Zugangskontrollen ebenfalls.

Von außen könnte das flache Gebäude im Ludwigsburger Gewerbegebiet kaum harmloser wirken. Aus dem Keller dringt wenig nach oben: Die fensterlosen Wände sind schallgedämmt, Zugangskontrollen und strenge Fotozensur sorgen für Diskretion. Hier wird die Zukunft des Fahrrads getestet: Hersteller aus aller Welt schicken Neuentwicklungen, um sie hier von Maschinen malträtieren zu lassen. Was besteht, hat Chancen; was nachgibt, scheidet aus. Auch die Website bietet keinen Hinweis auf die namhaften Klienten, und auch die Testobjekte sind frei von Herstellernamen. "Alles abgeklebt, alles zu", bestätigt Dirk Zedler. "Das ist ein Geheimnis unseres Erfolges, dass wir so verschwiegen sind."

Weltbekanntes Institut
Das Zedler-Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit gehört zu den weltweit führenden Prüfgesellschaften für Fahrräder; eine angegliederte Sachverständigen-Gesellschaft liefert Gutachten nach Unfällen oder technischem Versagen. Die Unternehmensgruppe des Diplomingenieurs ist aus der Gutachterarbeit heraus entstanden. Die Teststände, die weit über Standardnormen hinausgehen, sind Zedlers selbst entwickeltes Kapital.

"Wir treiben die Entwicklung voran", sagt der Chef über die Zusammenarbeit seines 24-köpfigen Teams mit der Branche. Der 54-Jährige ist aber nicht nur deshalb Experte für Potenziale des Zweirads. Seine Kompetenz speist sich auch aus einer Sammlung von mehr als 300 Vertretern der Vergangenheit, von der Draisine bis zum hypermodernen Fünf-Kilo-Konstrukt.
"Bis zu den 30er Jahren gab es eigentlich alles schon, was wir heute kennen", sagt Zedler: Speichen, Getriebenaben, Beleuchtung. Sattel mit Hodenaussparung, Liegefahrräder, Bambusmodelle. "Zwischen 1935 und 1985 hat es quasi überhaupt keine Entwicklung gegeben. Alles, was die Fahrradindustrie geschafft hat, war die Entwicklung des Klapprads in den 70er Jahren." Erst den US-Trends Mountainbiking und Triathlon in den 80er und 90er Jahren schreibt Zedler eine Imageverbesserung zu. Die Tour de France wurde zum Mega-Event und erlebte die Entwicklung neuer Technologien. Das Fahrrad begann eine Ära als Leistungsgerät im Sport einerseits, als Lifestyle-Accessoire andererseits.

Beim Masseneinsatz von Carbon habe die Branche die Autoindustrie sogar überholt, sagte Zedler. "Ich erwarte jetzt keine Wahnsinnssprünge mehr. Die Fahrräder werden nicht mehr so viel leichter." Stattdessen, so seine Prognose, wird sich das Fahrrad auf seine Wurzeln besinnen und wieder zum Massentransportmittel werden.

In Deutschland werden seit Langem pro Jahr rund vier Millionen Fahrräder verkauft. Der Anteil der E-Bikes daran steigt aber. Ihre Nutzer nehmen sie weit häufiger in Anspruch als die Besitzer herkömmlicher Untersätze. Diese Menschen kaufen kein Hobby mehr, sondern wieder Mobilität, wie das ganz zu Beginn einmal war, erklärt Zedler. Aber jemand, der Mobilität kauft und dafür im Schnitt zweieinhalbtausend Euro auf den Tisch legt, erwarte sie auch. "Diese Herausforderung ist jetzt die wichtigste Entwicklung", sagt Zedler: "Dem Fahrrad auf allen Ebenen ein hohes Maß an Verfügbarkeit, Nutzbarkeit, Kundenfreundlichkeit anzuerziehen." Dass Konzerne wie Bosch seit der Entwicklung des E-Bikes wieder in dem Bereich mitmischen, ist für Zedler ein Indiz dafür, dass der Fortschritt im Fahrradsektor in viel größeren Sprüngen erfolgen könnte als in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Eine historische Fahrt in Mannheim
Karl Drais erfand seine Draisine als alternatives Beförderungsmittel, nachdem die Futterpreise für Pferde zu hoch wurden. Am 12. Juni 1817 hatte er in Mannheim seine historische Erstfahrt unternommen. Mit der Laufmaschine des badischen Tüftlers begann aus Expertensicht der Siegeszug des Fahrrads.

Autor: Jens Schmitz

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