WIE VIEL KOSTET EINE AKKU-LADUNG?
Der Preis variiert natürlich je nach Kapazität des Akkus und Strompreis Ihres Anbieters. Pauschal lässt sich sagen: Mit etwa 10 bis 15 Cent wird jeder Akku eines üblichen Pedelecs voll geladen. Bei diesem Preis sagt Ihr Chef sicher nicht Nein, wenn Sie Ihr Pedelec ab und zu in der Firma laden wollen, um auch wieder mit Schwung nach Hause zu kommen.
WIE ERKENNE ICH VOR DEM KAUF, WIE LEISTUNGSFÄHIG DER AKKU EINES PEDELECS IST?
Die Kapazität - also der Energieinhalt - eines Akkus wird bei den technischen Details eines Pedelecs in Wattstunden (Wh) angegeben. Je größer die Zahl, desto mehr Akkukapazität. Leider protzen viele Hersteller mit Amperestunden (Ah) statt mit Wattstunden. Diese Zahl alleine reicht aber nicht aus. Um den tatsächlichen Energieinhalt zu erhalten, muss die Zahl der Ah mit der Antriebsspannung (in Volt) multipliziert werden. Ein Rechenbeispiel: 11 Ah bei 24 Volt ergeben 264 Wattstunden – das ist eine geringere Akkukapazität als sie ein Akku mit nur 9 Ah aber 36-Volt-Antrieb bietet, nämlich 324 Wh.
IST NUR DER AKKU FÜR UNTERSCHIEDE IN DER REICHWEITE VERANTWORTLICH?
Leider ist es wie bei Benzinmotoren im Auto: Die Größe des Tanks korrespondiert nicht unbedingt mit der Reichweite. Wie weit man kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Technisch sind es der Stromverbrauch des Motors und das Batterie-Management-System. Doch einen mindestens ebenso großen Einfluss hat der Fahrer. Die gewählte Unterstützungsstufe – und damit der eigene Krafteinsatz – sowie das Schaltverhalten bestimmen die Reichweite ebenso wie Fahrer- bzw. Gepäckgewicht, Reifendruck und Art des Geländes. Nicht selten wundern sich Paare, die gemeinsam und mit dem gleichen Pedelec fahren, wenn ein Akku leer, der andere noch halbvoll ist. Jetzt wissen Sie: Der Fahrer mit dem leeren Akku hat das Pedelec schlichtweg mehr arbeiten lassen und selbst weniger gekurbelt.
WAS IST EIN BATTERIE-MANAGEMENT-SYSTEM?
Das Batterie-Management-System (BMS) steuert und regelt alle Abläufe im Akku. Während des Fahrens kontrolliert das System, dass keine zu hohen Ströme abfließen, sich die Zellen gleichmäßig entleeren, und nicht zu heiß werden. Ein gutes BMS kann die Lebensdauer eines Akkus verdoppeln. Besonders wichtig ist die Temperaturkontrolle: Bei Hitze verschleißen die Zellen nicht nur schneller, im schlimmsten Fall kann sich der Akku selbst entzünden. Bei langen oder besonders steilen Bergauffahrten schaltet das BMS den Antrieb daher ab, wenn's kritisch wird. Das verursacht zwar mitunter ärgerliche Pausen auf der Tour, schützt aber den Akku vor dem Hitzetod – und den Fahrer eventuell vor Verletzungen. Die Qualität eines BMS im Akku ist zwar von außen kaum erkennbar, doch es gibt Anhaltspunkte. Ein aufwendiges Display mit genauer Ladestandsanzeige und Reichweitenvorhersage deutet auf ein gutes BMS hin. Sitzt am Lenker nur eine kleine Konsole mit Ein- und Ausschalter und ein paar Leuchtdioden – häufig bei preisgünstigen Pedelecs – ist höchstwahrscheinlich kein aufwendiges BMS an Bord.
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Autor: Dirk Zedler