Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

Eurobike Show Daily 2023 - Tag 3
Lesedauer 4:00 Minuten

Die Nummer eins auf der Liste der Rückrufe

Dirk Zedler: aus Carbon gefertigte Gabelschäfte

Leichte und sehr leichte Rennräder, Zeitfahrmaschinen, Cyclocrossräder und Gravelbikes haben aus Carbon gefertigte Gabelschäfte. Seit 20 Jahren sind solche Gabeln als einzelnes Bauteil zugleich die Nummer eins auf der Liste aller Rückrufe der Fahrrad-Wirtschaft. Hersteller, Händler und Nutzer sind gleichermaßen gefordert, damit diese Fahrräder im Betrieb sicher sind.

Das Who is Who der Fahrradbranche steht im sportlichen Wettbewerb um die beste Ergonomie; die besten Fahreigenschaften und natürlich das geringste Gewicht. Mit seinen faszinierend guten Eigenschaften ist daher Carbon verständlicherweise der Werkstoff Nr. 1 für Leichtbau. Die anfänglichen Versuche bei Rahmen und Gabeln Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre waren oft nicht zufriedenstellend und folgerichtig war Aluminium einige Jahre lang wieder das Leichtbau-Material der Wahl. Beginnend mit dem Scott CR 1 im Jahre 2003, dem ersten Großserienrahmen mit einem Gewicht von weniger als 1.000 Gramm, rollt die Carbonwelle.

Die Fortschritte mit dem Material Carbon im Fahrradbau sind gewaltig. Heute braucht im Grunde kein Nutzer eines Rahmens eines seriösen Herstellers mehr Angst vor dem „sudden death“, dem gefürchteten vollständigen und urplötzlichen Vollversagen, haben. Auch Felgen für Scheibenbremslaufräder, Kurbeln, Lenker und Sattelstützen sind überwiegend sehr solide geworden. Nur Gabelschäfte bereiten weiterhin Probleme.

Besonders gemein an der Sache ist, dass drohendes Gabelschaftversagen von außen nicht erkennbar ist, da es im Inneren, d.h. unter Vorbau, Spacern und Lenkungslager, entstehen kann. Aus den vielen Rückrufen, die wir diesbezüglich begleitet haben, wissen wir, dass die Fahrer das aufkommende Versagen nicht bemerken. Die zunehmende Nachgiebigkeit wird so lange nicht detektiert, bis der Fahrer den Lenker samt Vorbau in der Hand hat. Genauso wie dies schon mehrfach von Fotografen bei Rennsportveranstaltungen spektakulär eingefangen wurde. Was dann kommt ist klar: ohne Verbindung des Lenkers zur Gabel ist ein Sturz die zwingende Folge.

Verstecktes Übel mit vielen möglichen Ursachen

Die Gründe dafür, dass der Hochleistungswerkstoff im Bereich des Gabelschaftes nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist, sind vielfältig. Einflussfaktoren sind:

  • 1. Die Qualität des Gabelschaftes
  • 2. Die Qualität des Expanders, auch Kompressor genannt
  • 3. Die Qualität des Vorbaus
  • 4. Die Einbausituation
  • 5. Die Qualität der Montage und der Wartung

Im Ergebnis kann der Hersteller die schwierige Aufgabe nur bedingt in den Griff bekommen. Klar, wenn alle Bauteile serienmäßig belassen werden, dann kann er die Punkte eins bis vier optimieren und es verbleibt nur noch die Montage und die Wartung. Aber hier fängt es ja schon an, denn nicht wenige schrauben an Fahrrädern, ohne geeignetes Werkzeug (z.B. einen guten Drehmomentschlüssel) und die sinnvollen Hilfsstoffe, in diesem Fall spezifische Montagepaste für Carbon, die die Reibung zwischen den Bauteilen verstärkt.

(...)

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Foto: Zedler-Institut

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