Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

EUROBIKE Show Daily 2012, Day 1
Lesedauer 3:10 Minuten

Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten

Only bad news are good news mag man meinen, wenn man sich Berichte über Pedelecs im Fernsehen oder in Tageszeitungen anschaut. Händler und Hersteller müssen professionell agieren, damit die Verunsicherung bei Nutzern und potenziellen Käufern nicht weiter um sich greift.

Pedelec-Fahrer, die Fußgänger umfahren oder Vollgas gegen Autos prallen, die Aussage eines Sachverständigen, dass 80% der Pedelecs nicht verkauft werden dürften, Berichte bei denen ein Radfahrer durch einen explodierenden Akku durch die Luft geschleudert und schwer verletzt wurde oder abgebrannte Fahrradläden, werfen ein Bild auf Pedelecs, das dem Ansehen des Fortbewegungsmittel und der weiteren Verbreitung definitiv Schaden zufügt. Die Inhalte sind möglicherweise zumindest teilweise richtig, die Darstellung allerdings viel zu undifferenziert.

Klar ist, wie jede neue Produktkategorie braucht es Anlaufzeit bis alles reibungslos läuft. Ebenso klar ist jedoch auch, dass sich die gesamte Fahrradbranche schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb schnellstmöglich auf die neuen – und tief in das gesamte Geschäftsleben eingreifenden – Anforderungen durch den Elektroantrieb einstellen muss.

Technische Gründe dafür gibt es genug:

  • Die Akkus weisen bereits jetzt eine enorme Energiedichte auf, die diese zum Gefahrgut machen. Dennoch wünscht sich eigentlich jeder, dass die Reichweite durch noch größere Akkus erhöht wird.
  • Bei den Motoren ist eine regelrechte Drehmoment-Euphorie zu beobachten. Nicht jeder Fahrertyp kann das jedoch beherrschen.
  • Die Motoren und Akkus der Pedelecs belasten das Basisfahrrad höher und die Fahrer fordern mitunter vom Pedelec mehr als vom bisherigen Trekkingrad.


Neue Herausforderungen für Händler
Vielschichtig gefordert sind die daher die Händler. Im Einkauf müssen die guten Produkte für die jeweilige Kundschaft heraus kristallisiert werden. Da helfen einerseits Veröffentlichungen von echten Tests in seriösen Magazinen, andererseits sollte man als Händler jedes Antriebssystem selbst ausprobiert haben – bevor die Unterschrift auf die Order kommt. Das CE-Kennzeichen und die Konformitätserklärung dürfen nicht fehlen, das ist Gesetz. Damit signalisiert der Hersteller, dass das Pedelec den Richtlinien und Normen entspricht. Das ist wichtig, um überhaupt verkaufen zu dürfen.

Zweiter wichtiger Punkt zur Entscheidung: Welches Servicepaket liefert der Hersteller? Gibt es Schulungen für die Werkstatt- und Verkaufsmannschaft? Welche speziellen Werkzeuge sind notwendig, welche Diagnosegeräte oder -software ist von Nöten, wie und in welchem Zeitraum wird dies bereit gestellt? Und last but not least: Gibt es eine auch für Endverbraucher leicht konsumierbare Anleitung, in der die Tipps zum Laden des Akkus und zur Lagerung über den Winter gut beschrieben sind?

Im Verkauf muss dahin gehend beraten werden, dass die Bedürfnisse des Fahrers mit den Eigenschaften abgeglichen werden. Wer einen Anhänger ziehen will, ist mit einem Frontmotor ebenso schlecht beraten, wie ein sportlicher Typ mit einer Getriebenaben- und Mittelmotorkombination.

Die notwendige Infrastruktur
Über die Software kann bei vielen Systemen die Charakteristik des Antriebs weitgehend variiert werden. Das reicht von der Geschwindigkeit der Anfahr- bzw. Schiebehilfe über das Anfahrverhalten bei Pedaldruck bis hin zum Abriegeln beim Erreichen der gesetzlich zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Stellt der Hersteller hierfür die Möglichkeit bereit, sollte dieses Feintuning zum Pflichtprogramm im guten Fachhandel gehören.

Der Betrieb bzw. das Gebäude muss für die Pedelecs eingerichtet werden. Da reicht es freilich nicht, ein paar Pedelec-Fähnchen aufzustellen um Kompetenz zu signalisieren und eine Vielfach-Steckdosenleiste zu beschaffen um möglichst viele Akkus gleichzeitig laden zu können.

Lagern und Laden dürfen im Fachgeschäft nur an vorgesehenen Orten und gemäß den Vorschriften und Tipps der Hersteller durchgeführt werden. Diese Orte müssen entsprechend mit Schaltuhren, guter Belüftung, Rauchmelder und nicht brennbarer Einrichtung geplant werden, damit im Fall des Falles ein heiß werdender Akku nicht gleich zur Gefahr für das gesamte Ladengeschäft und die Belegschaft wird. Für den Fall der Fälle müssen zusätzlich Feuerlöscher der Klasse D vorgehalten werden.
Mit der Zeit werden immer mehr alte oder auch beschädigte Akkus an die Händler zurückgegeben. Deren Rücknahme ist zwar gesetzlich geregelt, das Wissen darüber und wie mit den potenziell sehr gefährlichen Akkus umgegangen werden muss, ist nach eigener Anschauung dünn. Mitarbeiter in Betrieben müssen im Umgang geschult werden und klare Richtlinien erhalten, welche Schritte einzuleiten sind. Arbeitsabläufe im Umgang mit dem Gefahrgut sind zu dokumentieren.

Methode "scharfes Hinsehen" reicht beim E-Antrieb nicht mehr. Wie schon lange bei Kraftfahrzeugen sollte als erstes der Speicher ausgelesen werden. Darin sind meist nicht nur Fehler archiviert, sondern beispielsweise auch die Anzahl der durchlebten Ladezyklen. Positiv daran ist auch, dass Kunden solch einen professionellen Auftritt gerne honorieren.

Hersteller und Händler müssen als Team gemeinsam daran arbeiten, dass nicht ein solches Malheur passiert, wie mit dem Wochen nach einem erfolgreich absolvierten Crash Test in Flammen aufgegangenen General Motors Volt. Solche negativen Schlagzeilen braucht unsere Branche definitiv nicht.

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Autor: Dirk Zedler

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