Einfach gesagt sind Akkus wieder aufladbare Batterien. Die Bereitstellung der Energie des Akkus realisieren chemische Prozesse in einem Medium aus Metallverbindungen. Typisch für chemische Reaktionen ist eine Temperaturabhängigkeit. Bei Kälte laufen sie typischerweise gar nicht oder nur langsam ab, bei großer Hitze möglicherweise sehr schnell oder gar unkontrolliert.
Stand der Technik sind heute Lithium-Ionen Akkus. Diese wurden von Sony Anfang der neunziger Jahre zur Serienreife entwickelt. Li-Ion Akkus bieten neben dem guten Energie zu Gewichtsverhältnis weitere große Vorteile im Gebrauch: Sie weisen keinen Memory-Effekt mehr auf, d.h. sie verlieren nicht an Kapazität, wenn sie nur teilweise geladen werden.
Vier Ladevorgänge mit 25% der Kapazität sind ein Ladezyklus. Verschleiß ist jedoch auch hier jedes Mal gegeben. Selbst bei guten Systemen garantieren die Hersteller daher lediglich 500 bis 1.000 Ladezyklen. Danach ist der Akku allerdings nicht mausetot. Er hat einen gewissen Prozentsatz seiner Kapazität verloren, erreicht daher die Reichweite nicht mehr und muss häufiger aufgeladen werden.
Vollständiges Leerfahren und danach längere Zeit lagern ist Gift für den Energiespeicher. Jeder Akku entlädt sich auch bei Nichtbenutzung mit einer geringen Selbstentladung. Mit der Zeit führt dies zur schädlichen Tiefentladung. Auch wenn Akkus aufgeladen gelagert werden altern sie. Wie stark, hängt massiv von den Bedingungen ab. Für geringsten Verschleiß und zur Minimierung der Gefahren haben Fahrradhändler und auch Hersteller aus sachverständiger Sicht daher eine Reihe von Aufgaben:
- Schaffen Sie optimale Lagerbedingungen in einem trockenen Raum mit Temperaturen zwischen 5 und maximal 20 Grad Celsius. Zehn Grad Celsius sind optimal.
- Lagern Sie Akkus nicht im üblichen Warenlager, womöglich zwischen den Kartons von Bauteilen Und Fahrrädern. Empfehlenswert ist ein spezieller Raum, der frei von brennbaren Materialien ist oder bei kleineren Mengen, z.B. ein Battery Safe der Fa. Thun. Klären Sie die Bedingungen auch mit Ihrer Versicherung (Gebäude und Gebäudeinhalt) ab.
- Sind Akkus voll geladen und ganz leer, ist der Zerfall am größten. Der Lager-Ladezustand sollte bei 40 bis 60 % der Ladekapazität liegen. Fahren Sie gegebenenfalls einen zu vollen Akku bis in diesen Bereich anhand der Ladeanzeige leer.
- Überprüfen Sie den Ladezustand alle zwei Monate. Laden Sie gegebenenfalls wieder bis etwa 50% nach.
- Laden Sie Ihren Akku am Besten bei circa 20 Grad Celsius (Raum-)temperatur auf. Laden Sie tagsüber und nur in trockenen Räumen, die mit einem Rauch- oder Brandmelder ausgestattet sind. Stellen oder legen Sie den Akku und das Ladegerät während des Ladens auf eine große, nicht brennbare Unterlage, z.B. aus Keramik oder Glas!
- Laden Sie den Akku ausschließlich mit dem mitgelieferten Ladegerät. Benutzen Sie kein Ladegerät eines anderen Herstellers; auch dann nicht, wenn die Stecker des Ladegerätes zum Akku passen.
So ausgestattet, gelagert und gepflegt haben Sie gute Argumente bei Ihrer Versicherung, können Sie trotz des gelagerten Gefahrguts ruhig schlafen und sind gegen unverhältnismäßig hohe Rabattwünsche gewappnet. An einem gewissen Rabatt führt aber trotz allem kein Weg vorbei.
Zeigen Sie Ihren Kunden, was Sie für die Akkus tun. Ein attraktives und professionell ausgestattetes Batteriezentrum schafft Vertrauen und unterstreicht Ihre Kompetenz in Sachen E-Mobility.
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Autor: Dirk Zedler