Wie sollten geeignete Prüftechniken aussehen? Darüber besteht weiterhin Uneinigkeit. Schwingungsanalysen an kompletten Pedelecs könnten durchgeführt werden. Die Crux dabei ist, dass das Ergebnis nicht zwingend zur Handlungsanweisung für eine verbesserte Konstruktion führt.
Wie Rennmaschinen und Mountainbikes lässt sich zwar auch ein Pedelec hinsichtlich der Fahreigenschaften in Zahlen fassen.
Aufgrund der gänzlich anderen technischen Situation führen allerdings die weltweit etablierten Prüfprozeduren, wie sie auch die Zeitschriften BIKE und TOUR aus unserem Hause nutzen, nicht zum Ziel.
Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass es Randbedingungen gibt, die zwar entscheidend sind, die aber in der Entwicklung und Fertigung nicht fest zementiert werden können. Dazu zählen z.B. der Reifendruck, die Fahrbahnbeschaffenheit etc.
Allerdings konnten wir acht wesentliche Kriterien herausarbeiten, die bei der Konstruktion eines Pedelecs beachtet werden müssen. Dabei spielen verschiedene Steifigkeiten, die Gewichtsverteilung verschiedener Komponenten und mehrere geometrische Verhältnisse eine tragende Rolle.
Aufgetragen werden die Ergebnisse nach etlichen Benchmarkversuchen in einen Oktagon. Jeder Strahl ordnet dem Pedelec eine Eigenschaft zu.
Fahrversuche haben ergeben, dass:
- ein einziger Vollausschlag ins Positive noch kein gut fahrendes Pedelec macht.
- eine einzige Schwäche allerdings das Pedelec schon kritisch machen kann.
- je größer die Fläche ist, das Pedelec umso stabiler fährt.
Im Ergebnis zeigt das Oktagon, in welchen Bereichen das Pedelec Optimierungspotenzial hat. Aufgrund der typenbezogenen Einschränkungen kann das Optimum aber nicht bei allen Modellen erreicht werden.
Erfahrungsgemäß helfen aber kleine Verbesserungen in allen Bereichen, das Pedelec bedeutend besser fahren zu lassen.