Medienberichte und Publikationen rund um Fahrräder, Pedelecs, Technik und Sicherheit

Die häufigsten Sicherheitsrisiken, die uns in der täglichen Arbeit rund um Fahrrad-Sicherheit, -Technik und -Bedienungsanleitungen auffallen, publizieren wir auch in Artikeln in den führenden Fachmagazinen TOUR – Europas Rennrad-Magazin Nr. 1, BIKE – Das Mountainbike Magazin Europas Nr. 1 und E-Bike – Das Pedelec-Magazin, um diese für die Branche wichtigen Informationen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch die Eurobike Show Daily, Messezeitschrift der jährlich stattfindenden Eurobike Show, gibt uns seit vielen Jahren die Möglichkeit, unsere Sicht auf wichtige Entwicklungen in der Fahrradbranche in ganzseitigen Artikeln auszuführen.

Darüber hinaus sprechen wir regelmäßig in unabhängigen Fachvorträgen über alle Bereiche der Fahrradtechnik und des Fahrradmarktes. Auch weitere Fach- bzw. Branchenzeitschriften sowie immer häufiger Radio und Fernsehen zitieren uns in ihren Medienberichten und zeigen uns, dass wir mit unseren Hinweisen genau richtig liegen. In der Rubrik AKTUELL erfahren Sie laufend alle Neuigkeiten aus unseren Fachbereichen. Diese Berichte und Publikationen sortieren wir für Sie chronologisch bzw. nach Interessensgebieten.

Guten Tag,

mit dem Pedelec kommt Schwung in die Fahrradbranche und -nutzung. Allerdings zeigen sowohl die Aufmerksamkeit in den Medien als auch zu Recht kritischer werdende Kunden, dass in Sachen Produktqualität noch lange nicht alles Gold ist. Deshalb sind die Hersteller gefordert, verstärkt an der Sicherheit und Qualität der Elektrofahrräder zu arbeiten. Die meisten tun das auch, aber oft erweisen sich E-Bikes noch immer als unsicher bis gefährlich, sei es durch die Bauart als solche oder durch bauliche Veränderungen an Kompletträdern.

Die Diskussion ist in vollem Gange und in den letzten Wochen und Monaten sind einige von uns angestoßene Themen, z.B. die Zulässigkeit, Bauteile an Pedelecs auszutauschen, mehr oder weniger sachlich in den Branchentickern behandelt worden (z.B. velobiz vom 04.02. und 12.02.2015). Eine klare Regelung gibt es aber bisher meist nicht. Deshalb greift auch hier meine wesentliche Erkenntnis nach über 20 Jahren als Sachverständiger bei Gericht: Solange es keine höchstrichterlichen Urteile gibt, bleiben grundsätzlich Aussagen von Rechtsanwälten und anderen Spezialisten lediglich Meinungsäußerungen und sind daher mit der gebotenen Vorsicht zu behandeln. Ich rate bezüglich Veränderungen an Pedelecs nach wie vor zu Umsicht und sauberem Vorgehen, sowohl von Ihnen als Hersteller, als auch seitens der Händler, so wie ich das in einigen Vorträgen aus bestehenden Urteilen und mit Gesetzestexten dargelegt habe.

Ein anderes Thema ist das Flattern, eine Unzulänglichkeit einiger aktueller Konstruktionen. Zeitschriften wie E-Bike, Elektrorad und die Stiftung Warentest im Jahr 2014 haben diese Defizite öffentlich gemacht. Und als Sachverständiger für Fahrräder und Elektrofahrräder begegnen mir regelmäßig Unfälle, die ganz klar bauartbedingt sind.

Das hat uns nicht ruhen lassen und in den letzten drei Jahren haben wir zusammen mit Studenten aus dem Bereich Ingenieurwesen und anderen Bereichen intensive Forschung betrieben, um Handlungsmöglichkeiten für Sie als Pedelec-Hersteller zu erarbeiten. Diese Ergebnisse präsentieren wir Ihnen in diesem Newsletter.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Dirk Zedler


 

Fahrstabilität von Pedelecs im Vergleich

Niedriger Durchstieg, hohe Zuladung, Platz für Gepäck, hoher Lenker, großer Komfort und starker Vortrieb sind gefordert. Allerdings sind Flattern, Pendeln, Vibrieren, das heißt ungenügendes Fahrverhalten, zu oft das Ergebnis solcher Konstruktionen. Das zeigt uns erneut: Ein Fahrrad, und mehr noch ein Pedelec, scheint so simpel und ist doch so komplex.

Dabei sind Fahrstabilität, Kraftübertragung, Komfort und – bei MTBs – Fahrwerkseigenschaften in den letzten 20 Jahren zumindest bei sportlich genutzten Fahrrädern auf ein sehr hohes Niveau gehoben worden; bei starren Diamantrahmen ist dank Carbon sogar die Quadratur des Kreises gelungen. Denn aktuelle, ultraleichte Kohlefaserrenner können selbst jenseits der 80 km/h ohne zu mucken den Berg hinabrauschen und bieten dennoch noch nie dagewesenen Komfort an Sattel und Lenker.

Solche Eigenschaften entstehen nicht durch Zufall. Seriöses Testen, insbesondere durch kritische Publikums-Zeitschriften als geforderter Standard in die Öffentlichkeit getragen, war der wesentliche Treiber dieses rasanten Fortschritts. Die Industrie nimmt die Qualitätsansprüche seit 20 Jahren zunehmend ernst und viele Firmen, die reihenweise Ingenieure beschäftigen, werden vom Markt wie auch im Renngeschehen belohnt. Ewig Gestrige, die wenig Forschung und Entwicklung betreiben, sind im Gegenzug nahezu in der Bedeutungslosigkeit versunken.


 

Fahrstabilität ade?

Weniger erfreulich ist dagegen die Lage auf dem Pedelec-Markt, denn hier kocht das Thema der mangelhaften Fahreigenschaften zu Recht hoch. Viele Pedelecs quittieren schon den Versuch, die Jacke mit einer Hand zu schließen oder vorschriftsmäßig einen Richtungswechsel anzuzeigen, mit einem Fahrverhalten, das gefährlich werden kann.

Bergab kann dies katastrophal enden:

Richtungskorrekturen durch den Fahrer in schneller Fahrt bergab, eventuell sogar in Schräglage, quittieren schlechte Konstruktionen unwillig und mit deutlich spürbaren Verwindungen zwischen Sattel und Lenker. Ist noch zusätzliches Gepäck auf dem Träger, beginnt das große "Rudern". Im Extremfall kommt es zu Stürzen oder Unfällen.

Natürlich führt nicht jede Fahrwerksunruhe zwingend zum Sturz. Es ist allerdings ein immer wieder zu beobachtendes Phänomen, dass nicht mäßiges Fahrverhalten, sondern die Überreaktion des Fahrers aus schierer Angst oder Unwohlsein heraus, z.B. durch reflexartiges Überbremsen, den Unfall provoziert.

Daher sollte es das Bestreben jedes Konstrukteurs sein, dass sich auch ein Pedelec möglichst fahrstabil und damit sicher fährt. Denn, Hand aufs Herz: Ein gut fahrendes Pedelec macht einfach mehr Spaß und führt im Ergebnis zu zufriedenen Kunden, die wieder kaufen werden.


 

Das große Warum?

Pedelecs sind keine herkömmlichen Fahrräder. Sie sind schwerer und durch mehrere schwingfähige Massen in exponierten Bereichen brauchen sie eine aufmerksamere Konstruktion als ein Trekking- oder Cityrad.

Aber immer noch basieren E-Bikes auf Trekkingrädern, um deren Fahreigenschaften sich in den vergangenen Jahren kaum ein Korrektiv Gedanken gemacht und dies konsequent veröffentlicht hat. Hinzu kommen die immer noch unzureichenden Prüfstandards, die Hersteller in Sicherheit wiegen, wo faktisch kaum eine ist.

Aber es sind nicht nur die Räder, die angepasste Lösungen verlangen: Denn die hauptsächliche Nutzergruppe bewegte sich bisher eher in wenig anspruchsvollem Terrain, was die Geschwindigkeit betrifft. Mit dem Extraschub des Motors ändert sich das gravierend. Selbst wenig trainierte und zudem nicht selten schwergewichtige Fahrer sind generell schneller unterwegs, strampeln nun Berge hoch und müssen diese auch wieder herunter. Zusatzgepäck ist kein Problem, der Motor richtet es schon.

Das deckt zwangsläufig Defizite auf, die vorher wenig beachtet blieben.


 

Einfache Lösung in Sicht?

Lenkungsdämpfer, die auf Reibung basieren, vermindern sicherlich das relativ hochfrequente Hin- und Herschlagen des Lenkers, das sogenannte Flattern. Diese Reibung zwischen Gabel und Rahmen vereitelt aber genauso wirkungsvoll einen guten Teil der Selbststabilisierung des Fahrrades, das dieses als Einspurfahrzeug zwingend braucht. Nicht umsonst achtet man bei Fahrrädern auf penibel eingestellte und leicht laufende Lenkungslager. Deshalb wurde diese Entwicklung bei Motorrädern, wo dies vor zig Jahren bereits ersonnen wurde, schnell wieder verworfen.

Auch mit Gewichten in Lenkerenden arbeitete man im Motorradbereich daran, die durch die Unwucht des Verbrennungsmotors angeregten Lenkerenden durch Verschiebung der Eigenfrequenz am hochfrequenten Schwingen zu hindern. Mag sein, dass dies auch in manchen Geschwindigkeitsbereichen gegen Lenkerflattern helfen kann. Dadurch wird aber lediglich das Symptom unterdrückt und nicht die Ursache abgestellt. Gut fahren wird ein Pedelec mit diesem "Sicherheitspflaster" noch immer nicht.

Es bleibt nur die vollständige "Heilung": Ein Pedelec mit guten und sicheren Fahreigenschaften muss von Grund auf darauf hin konstruiert und in vielen Punkten optimiert werden. Um den verschiedenen Phänomenen Herr zu werden, gibt es nicht DEN Regler, den man justieren könnte. Es handelt sich um mehrere physikalische Ursachen, die sich gegenseitig beeinflussen und überlagern. Einfache Rucksacklösungen aus Trekkingrad plus Motor sind daher zum Scheitern verurteilt.


 

Fahrstabilität prüftechnisch abgebildet

Wie sollten geeignete Prüftechniken aussehen? Darüber besteht weiterhin Uneinigkeit. Schwingungsanalysen an kompletten Pedelecs könnten durchgeführt werden. Die Crux dabei ist, dass das Ergebnis nicht zwingend zur Handlungsanweisung für eine verbesserte Konstruktion führt.

Wie Rennmaschinen und Mountainbikes lässt sich zwar auch ein Pedelec hinsichtlich der Fahreigenschaften in Zahlen fassen.

Aufgrund der gänzlich anderen technischen Situation führen allerdings die weltweit etablierten Prüfprozeduren, wie sie auch die Zeitschriften BIKE und TOUR aus unserem Hause nutzen, nicht zum Ziel.

Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass es Randbedingungen gibt, die zwar entscheidend sind, die aber in der Entwicklung und Fertigung nicht fest zementiert werden können. Dazu zählen z.B. der Reifendruck, die Fahrbahnbeschaffenheit etc.

Allerdings konnten wir acht wesentliche Kriterien herausarbeiten, die bei der Konstruktion eines Pedelecs beachtet werden müssen. Dabei spielen verschiedene Steifigkeiten, die Gewichtsverteilung verschiedener Komponenten und mehrere geometrische Verhältnisse eine tragende Rolle.

Aufgetragen werden die Ergebnisse nach etlichen Benchmarkversuchen in einen Oktagon. Jeder Strahl ordnet dem Pedelec eine Eigenschaft zu.

Fahrversuche haben ergeben, dass:

  • ein einziger Vollausschlag ins Positive noch kein gut fahrendes Pedelec macht.
  • eine einzige Schwäche allerdings das Pedelec schon kritisch machen kann.
  • je größer die Fläche ist, das Pedelec umso stabiler fährt.

 

Im Ergebnis zeigt das Oktagon, in welchen Bereichen das Pedelec Optimierungspotenzial hat. Aufgrund der typenbezogenen Einschränkungen kann das Optimum aber nicht bei allen Modellen erreicht werden.

Erfahrungsgemäß helfen aber kleine Verbesserungen in allen Bereichen, das Pedelec bedeutend besser fahren zu lassen.


 

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